Eine antike Münze als Quelle für die Geschichte von Gaza-Stadt

Von Stefan Krmnicek In unserer Serie über antike Münzen wird heute eine antike Prägung aus Gaza-Stadt in der Münzsammlung des Instituts für Klassische Archäologie der Universität Tübingen näher vorgestellt. Gaza-Stadt war in der Antike eine der wichtigsten Hafenstädte der Region und lag verkehrsgünstig als Endpunkt der Handelsrouten für den Weihrauchhandel aus dem Inneren der Arabischen Halbinsel. Die Bedeutung der Stadt wird auch durch das berühmte Mosaik in der St.-Georgs-Kirche in Madaba (Jordanien), der ältesten erhaltenen kartografischen Darstellung des antiken Palästinas, unterstrichen. Das in das 6. Jahrhundert n. Chr. datierte Mosaik zeigt Gaza als zweitgrößte Stadt der Region nach Jerusalem mit… Read More

9. November 1938: Pogrome in Deutschland

Von Wolfgang Sannwald Am Abend des 9. November gedenken viele Parlamente, Städte, Gemeinden und Menschen in Deutschland der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938. In dieser Nacht ließen die Führer des Nationalsozialismus in Deutschland jüdische Menschen und die Einrichtungen jüdischer Gemeinden direkt und gezielt angreifen. Manche HistorikerInnen bezeichnen diese so genannte Reichspogromnacht als den Beginn der systematischen Verfolgung und Vernichtung des europäischen Judentums. Das von Nationalsozialisten gesteuerte Deutsche Reich ließ zwischen 1939 und 1945 europaweit mehr als sechs Millionen Menschen vor allem durch Massenerschießungen und in Konzentrationslagern ermorden. Die Begriffe „Holocaust“ oder „Shoah“ beziehen sich meist auf die… Read More

Die Khans: Treffpunkte des Ostens und Westens

Von Youssef Kanjou Die Kommunikation zwischen dem Osten und dem Westen begann vor sehr langer Zeit aus verschiedenen Gründen, hauptsächlich wegen des Handels. Dies wurde durch verschiedene Phänomene belegt, insbesondere historische Gebäude, die trotz der Kriege bis heute erhalten sind. Zu den wichtigsten dieser Gebäude zählen die Khans (Karawansereien). Das Wort Khans stammt aus dem Persischen oder Türkischen und bedeutet: Herbergen für Reisende, die heute meist durch Hotels ersetzt wurden. Die Khans waren weit verbreitet in den großen Städten des Ostens, die durch ihren blühenden Handel und ihre internationalen Beziehungen gekennzeichnet sind wie Aleppo, Damaskus, Kairo und Istanbul. In der… Read More

Entwicklungshilfe für Europa – 800 Jahre muslimische Kultur in Andalusien

Von Oula Mahfouz und Michael Seifert Wer als Tourist in Andalusien im Süden Spaniens die architektonischen und künstlerischen Überreste eines 800 Jahre lang islamisch regierten Reiches besichtigt, der gerät ins Staunen. Denn ihm wird klar, wieviel der mittelalterlichen Kultur in Europa den Bewohnern dieses muslimische Reiches im Süden Europas zu verdanken ist. In diesem Beitrag soll es darum gehen, wichtige historische Grundlagen dafür nachzuzeichnen und Beispiele zu benennen. Der arabische Name „al-Andalus“ (deutsch Andalusien) bezeichnet eine historische Region, die vom 8. bis zum 15. Jahrhundert auf der Iberischen Halbinsel (Spanien und Portugal) existierte. Die genaue Herkunft des Namens al-Andalus ist… Read More

Die syrische Stadt Dura Europos, „Pompeji der Wüste“ und multikulturelles Zentrum

Von Youssef Kanjou In Syrien gibt es viele archäologische Stätten, die unter Archäologen und im Tourismus bekannt sind. Dies gilt beispielsweise für Palmyra an der Westwüste, die Stadt Mari am Euphrat und die Stadt Ugarit an der syrischen Küste. Aber Dura Europos, „Pompeji des Ostens“ oder „Pompeji der Wüste“, wie es auch genannt wird, ist nicht so berühmt wie andere archäologische Städte – trotz seiner kulturellen und historischen Bedeutung sowie als sehr wichtige Station für Handelskarawanen. Der Vergleich mit Pompeji wird gezogen, weil in Dura Europos wie in Pompeji viele Wandgemälde und auch organische Materialien gefunden wurden. Die Stadt Dura… Read More

Archäologin Anna sammelt in neuem App-Spiel antike und islamische Münzen

Ab dem 21. Juli 2023 kann man das kostenlose mobile App-Spiel „Craveler“ herunterladen, das auf unterhaltsame Weise Wissen über antike und islamische Münzen unter anderem aus Syrien und dem Irak vermittelt. Hauptperson ist die junge Archäologin Anna Alaska, die in einer Zeitmaschine mit ihrem fliegenden Roboter BIB 3000 aus dem Jahr 3542 zurück in die Vergangenheit reist, um beispielsweise im antiken Syrien nach Münzen zu suchen. Das Spielprinzip von „Craveler“ ist von dem bekannten Spiel „Temple Run“ inspiriert. Das Spiel lässt eine laufende Figur durch einen mit Hindernissen versperrten Weg navigieren, um am Ende eine historische Münze einzusammeln. Dabei wird… Read More

Batool Hadous: eine zweite Heimat gefunden

Von Oula Mahfouz „Ich habe großen Respekt für Sie, wenn man Ihren bisherigen Lebenslauf sieht“: Das sagte Tübingens Landrat Joachim Walter zu Batool Hadous. Der Landrat übergab der 21-Jährigen gebürtigen Syrerin jüngst bei einer Feier zum 50-jährigen Bestehen des Landkreises ihre Einbürgerungs-Urkunde. Die Rottenburgerin stand stellvertretend für alle neu Eingebürgerten aus 94 Nationen auf der Bühne, die in den vergangenen drei Jahren im Kreis Tübingen die deutsche Staatsbürgerschaft erworben hatten. In den beiden Vorjahren fiel die Feier wegen Corona aus. Walter würdigte Hadous, die trotz schwieriger Lebensumstände ihre Fröhlichkeit und Freundlichkeit bewahrt habe. Sie war mit ihrer Tante und ihrem… Read More

Die feministische Revolte im Iran

Von Ute Kaiser Mit aller Macht und mit allen Mitteln bekämpft das iranische Regime Oppositionelle. Ihnen drohen Verfolgung, Folter und Hinrichtungen. Das Regime fördert aber auch sexualisierte Gewalt gegen Frauen. Die Vergewaltiger kommen straffrei davon. Auch davon berichtet die Ärztin und Politikjournalistin Gilda Sahebi bei Vorträgen, in Artikeln und in ihrem Buch „Unser Schwert ist Liebe“. Der Titel stammt aus einem Song des regimekritischen Rappers Toomaj Salehi. Er ist einer von rund 20.000 Gefangenen und wurde gefoltert. Gilda Sahebi ist 1984 im Iran geboren, aber seit ihrem dritten Lebensjahr in Tübingen aufgewachsen. Ihr Vater kämpfte nach der Machtübernahme der Mullahs… Read More

Deutsche Sprache ist ein Pass für Medizinstudierende

Von Oula Mahfouz In letzter Zeit haben sich viele junge Menschen bei den deutschen Sprachinstituten in der syrischen Hauptstadt Damaskus eingeschrieben – insbesondere Medizin- und KrankenpflegestudentInnen. Sie hoffen auf einen Job im Ausland, um das Land verlassen zu können. Es gibt verschiedene Gründe für die steigende Migration aus den Gebieten des syrischen Regimes wie die Umgehung der Wehrpflicht, die Suche nach einem sicheren Ort und die Suche nach Arbeitsmöglichkeiten. Die wirtschaftliche Situation in Syrien verschlechtert sich immer weiter. Es gibt kaum Jobs. Die Migration aus Syrien ist mit großen Schwierigkeiten verbunden. Allerdings sind Ärzte eine Ausnahme. Sie haben die Möglichkeit,… Read More

Erinnerung an eine versunkene Stadt

Von Jonas Brachmann Heute soll eine Münze aus dem antiken Samosata, einer Stadt im römischen Syrien, vorgestellt werden. Samosata lag in der Nähe der heutigen Stadt Samsat im Osten der Türkei, im von dem schweren Erdbeben betroffenen Gebiet. Die Münze aus Bronze hat einen Durchmesser von 3,3 cm und ist 17 g schwer. Die Vorderseite zeigt die Porträtbüste eines bartlosen jungen Mannes nach rechts. Er trägt einen Brustpanzer, darüber einen Mantel, und ein Lorbeerkranz ziert sein Haar. Die Umschrift in griechischer Sprache gibt an, dass die Münze unter der Regentschaft des römischen Kaisers Philippus Arabs (247–249 n. Chr.) geprägt wurde… Read More

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