Als wärst du aus Glas

Mobbing

Als wärst du aus Glas

Von Roula Al Sagheer

 

Die Schülerin Roula Al Sagheer ist 17 Jahre alt und arbeitet ehrenamtlich als Redakteurin bei tünews. Im Schulalltag beobachtet sie häufig Fälle von Mobbing bei ihren MitschülerInnen und hat sich entschlossen, über diese Problematik zu schreiben:

 

„Es kommt dir vielleicht komisch vor, aber stell dir mal vor, du wärst aus Glas und durchsichtig. Vollkommen unsichtbar. Niemand sieht dich und niemand hört dich, egal wie laut du schreist. Sobald dich aber jemand wahrnimmt, versucht er, dich mit allen Mitteln zu zerbrechen. Klingt unangenehm, oder?

Studien stellen fest, dass sich jeder dritte Schüler hierzulande tatsächlich so fühlt und zwar täglich.

Man spricht dann von Mobbing, einem sehr weit verbreiteten Phänomen an den Schulen. Mobbing kann auf verschiedene Art und Weise zustande kommen, sowohl durch Worte als auch durch absichtliches Ignorieren, aber auch durch körperliche oder sexuelle Gewalt. Betroffene sind meist Kinder, die anders sind, vor allem weil sie anders aussehen. Mobbing kann einen großen negativen Einfluss auf die Betroffenen haben. Es kann sogar zum Selbstmord führen.

Wie kann man mit Mobbing umgehen und es verhindern? Vier Gruppen müssen sich an der Lösung beteiligen, damit das Mobbing aufhört und in Zukunft gar nicht erst anfängt.

  1. Die Eltern: Bringen Sie dem Kind von Anfang an bei, stark und fair zu sein. Sie dürfen es für keine einzige Minute vernachlässigen. Denn in dieser Minute kann Vieles passieren. Ihr Kind wird Ihnen nicht erzählen, dass es ihm/ihr in der Schule schlecht geht. Es wird auch nicht besser, wenn Sie mit ihm darüber zu reden versuchen, denn Ihr Kind wird Ihnen davon kein Wort erzählen wollen. Durch folgende Anzeichen können Sie feststellen, dass Ihr Sohn oder Ihre Tochter gemobbt wird: Wenn das Kind sich außergewöhnlich verhält, zu viel schläft, zu wenig redet und zu wenig isst, nicht mal sein Lieblingsessen, dann müssen Sie unbedingt etwas tun. Sie können beispielsweise die Schulleitung oder LehrerInnen kontaktieren. Melden Sie Ihr Kind in einem Kampfsportverein an, damit es sich selbst zu verteidigen lernt.

Ihr Kind kann nicht nur Opfer von Mobbing sein, sondern auch selbst MobberIn sein. Wenn Sie das wahrnehmen, dann müssen Sie sich unbedingt sofort um Ihr Kind kümmern.

  1. Der Klassenlehrer: Ihre Aufgabe besteht nicht nur darin, den Schülern Mathe und Deutsch beizubringen. Sie sollten sich auch dafür einsetzen, dass sich jedes Kind in der Klasse wohlfühlt und Prinzipien entwickelt. Denn sie sind für eine ganze Generation verantwortlich, die in der Zukunft die Welt von ihnen erben wird.
  2. Die Mobber: Wir wissen nicht genau, warum du das tust, aber wir wissen schon mal, dass du selbst Probleme hast. Das Mobben bringt dir doch wirklich gar nichts. Jeder hat Probleme und das liegt nicht immer in unserer Hand. Aber jede/r kann selbst entscheiden, wie sie/er damit umgehen will. Und du musst immer daran denken, dass das Leben ein Kreislauf ist. Alles, was du tust, kommt irgendwann zu dir zurück.
  3. Die Mobbingopfer: Du hast zwar die schwierigste Aufgabe, aber du kannst das alles beenden oder auch von vorn beginnen lassen. Erzähle jemandem, dem du traust, davon, und falls dir das schwerfällt, dann schreibe es auf. Sei einfach stark und ärgere sie mit deinem Lächeln trotz des Schmerzes. Erinnere dich daran, dass sie dich mobben, weil du etwas Besonderes hast, was sie nicht haben. Und wenn sie versuchen, dich in eine Grube hinunterzuschmeißen, dann zeige ihnen, dass du fliegen kannst und dass du nicht aus Glas bist.“
TÜNEWS INTERNATIONAL

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