Freiwilliges Geben

Ehrenamtliches Engagement kennt Reem noch aus ihrer ersten Heimat Syrien, wo sie aufgewachsen ist. Damals kam ihr „freiwillige Arbeit“ komisch vor: eine Arbeit, für die man kein Geld bekommt, obwohl man viel leistet? Das ergab keinen Sinn. Doch seit einigen Jahren ist Deutschland ihre Heimat geworden. Hier hat Reem ehrenamtliche Arbeit erst richtig verstanden, seit sie sich selbst bei tünews INTERNATIONAL freiwillig engagiert hat.

Wenn sie an Ehrenämter in Syrien denkt, dann ist die Arbeit in Waisenhäusern ihre erste Assoziation. Das war vor dem Krieg dort sehr verbreitet, berichtet sie. Seit Kriegsbeginn gab es allerdings viel mehr Stellen: „Zum Beispiel die Weißen Helme oder das Molham Team – diese zwei sind mittlerweile sehr bekannt geworden.“ In Deutschland beobachtet sie andere Schwerpunkte bei ehrenamtlicher Arbeit. Sport- und Freizeitvereine seien hier vor allem beliebt. „Dort kann man seine eigenen Talente verbessern und sie anderen Menschen beibringen.“ Hier scheinen sich viel mehr Menschen ehrenamtlich zu engagieren als in Syrien. Woran das liegt, erklärt sich Reem so: „Das hängt von der wirtschaftlichen Lage ab. Uns geht es hier in Deutschland so gut, dass wir in unserer Zeit noch etwas Zusätzliches leisten können. Im Gegensatz dazu brauchen viele Menschen in ärmeren Ländern ihre Zeit unbedingt, um Geld zu verdienen, von dem sie leben können.“

Für Reem hilft ehrenamtliche Arbeit einer Gesellschaft dabei, zusammenzuwachsen. Da sei Geld nicht das Wichtigste: „Man sammelt Erfahrungen, lernt andere Menschen und sich selbst durch die Arbeit besser kennen und entwickelt Selbstdisziplin.“

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Starke Frauen. Foto: tünews INTERNATIONAL / Mostafa Elyasian.

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