Nouruz

Von Mostafa Elyasian

In Iran, Kurdistan, Tadschikistan und Afghanistan feiern die Menschen am 21. März den Frühlingsanfang und den Beginn des neuen Jahres. Dieses Fest, das eine über 2500-jährige Tradition hat, dauert 13 Tage. Die Menschen begrüßen den Frühling und den Anfang des neuen Jahres mit ganz besonderen Traditionen. Ein Beispiel ist der große Hausputz. Man staubt das ganze Haus ab, wäscht und reinigt alles. Einige kaufen sogar neue Haushaltsgegenstände. Es ist ein alter Brauch, ein Feuer zu entzünden. Und zwar am Abend des letzten Mittwochs vor dem neuen Jahr. Das Feuer ist ein Symbol für Freude, Liebe, Licht und Fröhlichkeit. Dieser Abend heißt Tschahar Schanbe Surie. Man springt nacheinander über sieben kleine Feuerstellen und singt: „Deine rote Farbe sei meine, meine gelbe Farbe sei deine.“ Das Ziel des Feuerentzündens ist es, neue Kraft zu schöpfen, um die eigenen Sorgen zu besiegen. Eine wichtige Rolle spielt dabei Hadshi Firuz mit seinem roten Kleid. Er kündigt einige Tage vor Beginn des neuen Jahres in allen Gassen mit Gesang und Tanz das Kommen des Frühlings und des neuen Jahres an. Die Leute freuen sich so sehr über die gute Nachricht, dass sie ihn mit Geld und Geschenken überschütten.

Ein weiterer zentraler Brauch ist Haft Sin, was so viel bedeutet wie „die sieben S“. Man platziert sieben Sachen auf einem Podest. Alle beginnen mit S: Senjet (mehlige Beere, Symbol für Tatkraft), Sieb (Apfel, Symbol für Gesundheit und Liebe), Sabseh (grüne Pflanze, Symbol für Fröhlichkeit und gute Laune), Sekeh (Goldmünze, Symbol für Wohlstand), Sir (Knoblauch, Symbol für Rücksichtnahme), Serkeh (Essig, Symbol für die Akzeptanz der Probleme), Somargh (Gewürz, Symbol für Geduld). Es ist besonders wichtig, sich zu reinigen und neue Kleider zum Neujahr anzuziehen. Denn die Menschen glauben, dass man das neue Jahr nicht in alten Kleidern beginnen sollte.

Geschenke geben ist eine der schönsten Traditionen. Die Eltern und Großeltern geben ihren Kindern und Enkeln Geschenke – meistens in Form von Geld. Sich gegenseitig zu besuchen, ist eine weitere Tradition. Die Jüngeren besuchen die Älteren. Auch die Familien und Freunde nehmen das neue Jahr zum Anlass, sich gegenseitig zu besuchen. Wenn sie sich begegnen, sagen sie zueinander „Eide schomah mobarak“. Es bedeutet „gesegnet sei das neue Jahr“. Sie wünschen sich Gesundheit, Fröhlichkeit und gutes Gelingen im neuen Jahr. Den Abschluss bildet Sisdah Be Dahr. Das bedeutet dreizehnter Tag des Festes. Die alten Perser haben das neue Jahr mit zwölf Tagen gefeiert, weil das Jahr zwölf Monate hat. Am 13. Tag des Nouruz-Festes, der ein besonders schöner Tag ist, gehen die Familien in Steppen und Auen, wo Bäche fließen. Sie feiern und singen und wünschen sich von Gott, dass das neue Jahr mit viel Regen gesegnet sein möge. Mit diesem Tag beenden sie das Nouruz-Fest.

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Einer der Nouruz-Brauch ist „Haft Sin“, was so viel bedeutet wie „die sieben S“. Foto: tünews INTERNATIONAL / Mostafa Elyasian.

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