Mostafa, sein Geldbeutel, die Polizei

Von Mostafa Elyasian und Wolfgang Sannwald
Mostafa war am Samstag im Europapark Rust. Auf der Toilette legte er seine Geldbörse auf den Halter für Toilettenpapier. Und er vergaß ihn dort. Nach einer Stunde wollte er etwas essen und trinken. „Wo ist mein Geldbeutel?“ Mostafa eilte zurück zum Boot, in dem er gefahren war. Nein, da war er nicht. Dann erinnerte er sich an die Toilette; als er eineinhalb Stunden später dahin kam, war das Portemonnaie nicht dort. Das Bargeld, Kreditkarten, Führerschein, Krankenkarte, alles fehlte. Jemand vom Sicherheitsdienst schickte ihn zur Infostelle. Eine Frau im Infobüro des Europaparks ließ ihn ein Formular ausfüllen. Mostafa wartete bis nachts um 12, nichts. Er solle sich am Montag wieder melden. Am Montagnachmittag arbeitete er in der Tübinger Redaktion von tünews INTERNATIONAL. Kollegen empfahlen ihm, sofort seine Kreditkarte sperren zu lassen und gleich zur Polizei zu gehen. Das tat er. Ein Polizist in der Konrad-Adenauer-Straße erfasste den Fall am Computer und bot an: „Ich kann einmal im Europapark anrufen.“ Mostafa war einverstanden und verfolgte mit, wie der Beamte innerhalb von sieben Minuten nacheinander mit drei Menschen telefonierte. Am Schluss ließ sich eine Frau Mostafas Daten geben. Dann erhielt er eine E-Mail: „… mit großer Freude können wir Ihnen mitteilen, dass Ihr Geldbeutel bei uns im Fundbüro abgegeben wurde …“ Mostafa erlaubte, dass sie sieben Euro aus dem Geldbeutel nahm. Damit bezahlte sie das Briefporto. So erhielt Mostafa seinen Geldbeutel am Mittwoch per Einschreiben zurück. Darin fehlten nur sieben Euro, für das Porto.

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Der wiedergefundene Geldbeutel. Foto: tünews INTERNATIONAL / Mostafa Elyasian.

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