Aberglaube: Glück und Unglück

Der Aberglaube ist laut einer Definition des Online-Wörterbuches Duden ein „als irrig angesehener Glaube an die Wirksamkeit übernatürlicher Kräfte in bestimmten Menschen und Dingen“. Dazu zählen Sprüche, Symbole oder Rituale, die im Alltag verwendet werden. Die Inhalte sind von Kultur zu Kultur, oft schon von Region zu Region verschieden. In der Redaktion von tünews INTERNATIONAL haben wir folgende Beispiele aus Afghanistan, Syrien und Deutschland zusammengetragen:
Ein Brauch aus Syrien gilt als Omen für die Ehe: Vor der Hochzeit klebt die Braut ein Stück Teig an den Eingang des Hauses ihres Mannes. Wenn der Teig kleben bleibt, ist es ein gutes Omen, fällt er herunter, ein schlechtes. In Afghanistan legt man die Hochzeit (Nekah) nicht zwischen zwei Feste, um Unglück von der Ehe abzuwenden.
Eine Redewendung aus Deutschland besagt, dass man nur entweder Glück in der Liebe oder im Spiel haben kann. Wenn eine Person zum Beispiel beim Kartenspiel verliert, tröstet man sie damit, dass sie nun Glück in der Liebe habe.
Kaffee ist wichtiger Bestandteil vieler Kulturen. Wer in Syrien aus Versehen Kaffee verschüttet, hat laut Volksmund ein gutes Omen für die Zukunft.
Scherben werden in verschiedenen Kulturen mit bösen Geistern assoziiert: In Syrien gilt das Zerbrechen einer leeren Tasse als das Brechen des Bösen. Wem so etwas passiert, der spricht den Satz „Das Böse ist gebrochen.“ Auch in Deutschland gelten Porzellanscherben als Glücksbringer. Kurz vor der Hochzeit gibt es häufig einen „Polterabend“, bei dem gepoltert, also Porzellan mit Wucht auf den Boden geschmissen wird. Das soll böse Geister von dem Hochzeitsfest fernhalten. Glas- und Spiegelscherben gelten als Unglücksbringer.
Die Großmutter eines deutschen Redaktionsmitgliedes sagte immer: „Schuhe auf dem Tisch bringen Unglück.“ Das wurde in der Familie dann auch wirklich beachtet, z.B. wurden neu gekaufte Schuhe nicht auf dem Tisch ausgepackt. Außer ihm kannte diesen Brauch jedoch niemand.
In Afghanistan besagt der Volksmund, dass man Fingernägel und Zehnägel nicht am selben Tag, und schon gar nicht am Abend schneiden darf. Sonst bringe es Unglück.

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Verschütteter Kaffee bringt Glück. Foto: tünews INTERNATIONAL / Martin Klaus.

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