Aberglaube: Gastfreundschaft

Der Aberglaube ist laut einer Definition des Online-Wörterbuches Duden ein „als irrig angesehener Glaube an die Wirksamkeit übernatürlicher Kräfte in bestimmten Menschen und Dingen“. Dazu zählen Sprüche, Symbole oder Rituale, die im Alltag verwendet werden. Die Inhalte sind von Kultur zu Kultur, oft schon von Region zu Region verschieden. In der Redaktion von tünews INTERNATIONAL haben wir folgende Beispiele aus Afghanistan, Syrien und Deutschland zusammengetragen:
Viele Sprüche und Orakel drehen sich im arabisch- und persisch-sprachigen Raum um die Gastfreundschaft. Wenn etwa nur ein Auge eines Syrers blinzelt, dann beeilt er sich, sein Haus in Ordnung zu bringen, weil ihn ein wichtiger und lieber Gast besuchen wird. In Afghanistan kommt es darauf an, welches Auge blinzelt: Ist es das Linke, dann erwartet man einen Gast. Blinzelt das rechte Auge, so wird man bald eingeladen. In Syrien gibt es noch die Interpretation, dass das Blinzeln des linken Auges eine gute, das des rechten Auges eine schlechte Nachricht nach sich zieht.
In Afghanistan putzen GastgeberInnen ihre Häuser nicht wie in Deutschland direkt nachdem die Gäste das Haus verlassen haben, sondern erst am nächsten Tag. Sonst fürchtet man, dass den Gästen auf dem Weg etwas Schlimmes zustößt.
Der folgende Aberglaube hat sich im Laufe der Zeit eher als Floskel zur Gastfreundschaft erwiesen: Wenn in Syrien ein Gast unangemeldet vorbeikommt und beim Gastgeber Essen findet, sagt der oder die Gastgeberin „deine Schwiegermutter liebt dich“. Das bedeutet, dass der Gast Glück hat.
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Bewirtung für Gäste. Foto: tünews INTERNATIONAL / Rahima Abdelhafid.

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