„Pille danach“ verhindert ungewollte Schwangerschaft

Wenn eine Frau ungeschützten Sex hatte, kann die „Pille danach“ bei rechtzeitiger Einnahme eine Schwangerschaft verhindern. Das ist unabhängig davon, ob sie die Pille vergessen hat, das Kondom beschädigt wurde oder das Paar ganz auf Verhütung verzichtete. Als Medikamente zur Notfallverhütung gibt es Mittel, die die Wirkstoffe Levonorgestrel (Pidana) oder Ulipristalacetat (Ellaone) enthalten. Die Tabletten sind rezeptfrei in Apotheken erhältlich. Sie wirken umso zuverlässiger, je früher sie nach dem ungeschützten Sex eingenommen werden. Laut pro familia sollte der Abstand höchstens 70 bis 120 Stunden betragen. „Idealerweise sollte die Pille danach innerhalb von zwölf Stunden nach dem Sex eingenommen werden, um dem Eisprung zuvorzukommen“, schreibt die Krankenkasse AOK.
Nachts und am Wochenende ist die „Pille danach“ beim Notfalldienst der Apotheken erhältlich. Welche Apotheke Notdienst hat, steht auf dem Aushang am Eingang oder ist per Internet (https://www.aponet.de/apotheke/notdienstsuche) zu erfahren. Apotheker bieten auch Beratung an.
Die „Pille danach“ kostet je nach Wirkstoff zwischen 16 und 35 Euro. Für Mädchen und junge Frauen unter 18 Jahren übernimmt die Krankenkasse die Kosten, wenn das Mittel von einem Arzt verschrieben wurde. Wenn es eilt, ist ein Arzt über den Bereitschaftsdienst der Kassenärztlichen Vereinigung unter der bundesweiten Telefonnummer 116 117 zu erreichen. Bei Mädchen unter 14 Jahren müssen die Eltern zustimmen, bei jungen Frauen zwischen 14 und 18 Jahren entscheiden Apotheker oder Apothekerin, ob sie das Einverständnis der Eltern verlangen.
Wer zwischen 18 und 21 Jahre alt ist, muss 5 Euro zuzahlen – Voraussetzung ist auch hier ein ärztliches Rezept. Frauen über 22 Jahren müssen die „Pille danach“ selbst zahlen. Private Krankenkassen erstatten meist nachträglich die Kosten.
In seltenen Fällen treten Nebenwirkungen wie Übelkeit, Erbrechen und Kopfschmerzen auf. Nach dem Erbrechen sollte innerhalb der nächsten 3 Stunden eine weitere Tablette eingenommen werden. In diesem Fall raten Experten, eine Gynäkologin zu konsultieren. Levonorgestrel und Ulipristalacetat sollten nicht zusammen eingenommen werden. Außerdem kann die kurzfristige Einnahme von Hormonen zu Störungen des Menstruationszyklus führen und die Reifung des Follikels im nächsten Zyklus verzögern. Für den Rest des Zyklus sollten Frauen, die die Pille nehmen, zusätzlich verhüten.
Weitere Infos:
https://www.profamilia.de/themen/verhuetung/pille-danach
Bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung gibt es ein Faltblatt in mehreren Sprachen, darunter auch Russisch und Arabisch:
https://shop.bzga.de/die-pille-danach-faltblatt-c-123/

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pro famila. Beratungsstelle für Frauen im Kreisverband Tübingen. Foto: tünews INTERNATIONAL / Theresa Melnyk.

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