Von Oula Mahfouz und Ute Kaiser
München, Aachen, Hamburg, Frankfurt, Offenbach, Unna, Zwickau: So muss ich meinen Nachnamen am Telefon buchstabieren, damit Gesprächspartner ihn richtig schreiben können – M A H F O U Z. Bis vor einem Jahr las sich das so: Martha, Anton, Heinrich, Friedrich, Otto, Ulrich, Zacharias. Im Mai 2022 hat das Deutsche Institut für Normung (DIN) die alte Buchstabiertafel abgeschafft. Städtenamen ersetzen darin die Vornamen. Seither steht das T nicht mehr für Theodor, sondern für Tübingen.
Der Grund für die Neufassung: Der Antisemitismus-Beauftragte von Baden-Württemberg hatte auf die problematische Geschichte der Buchstabiertafel hingewiesen. Die Nationalsozialisten entfernten daraus alle jüdischen Vornamen. Städtenamen seien anders als Vornamen „nicht der Mode unterworfen“, so das Institut. Und: Andere europäische Länder hätten damit „gute Erfahrungen gemacht“.
Ein Blick zurück in die Ursprungszeit: Die erste offizielle deutsche Buchstabiertafel wurde 1890 in Preußen eingeführt. Auslöser dafür war das neu erfundene Telefon. Das Berliner Telefonbuch benutzte allerdings noch Nummern, um die Buchstaben zu bezeichnen: A = 1, B = 2, C = 3 usw. Wörter wurden erst seit 1903 verwendet. Seitdem wurde die Liste bis zur aktuellen Form öfter geändert. Ziel ist immer, Missverständnisse zu vermeiden – etwa bei seltenen oder schwer verständlichen Wörtern und Eigennamen.
Listen in der Schweiz und in Österreich weichen von der Buchstabiertafel in Deutschland ab. Egal in welchem Land: Diese Listen helfen, Buchstaben richtig zu verstehen. Einige von ihnen sind in der Aussprache sehr ähnlich, wie zum Beispiel: T und D.
Es gibt verschiedene Listen für Sprachen wie Französisch, Italienisch, Englisch und Türkisch.
Siehe auch https://www.din.de/de/din-und-seine-partner/presse/mitteilungen/von-aachen-bis-zwickau-867074
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Die Buchstabiertafel hilft dabei, Namen richtig zu schreiben. Foto: tünews INTERNATIONAL / Oula Mahfouz.
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