„Wie gern wäre ich mit ihnen in die Kammern gegangen, wie gern wäre ich ihren Tod mitgestorben“, so schrieb der Tübinger SS-Obersturmführer und Whistleblower Kurt Gerstein, der 1942 als Augenzeuge den Massenmord in den Gaskammern der KZs beobachtet hatte. Um ihn, die Tübinger Synagoge und die als HJ-Heim gegründete heutige Jugendherberge geht es bei der Führung am Sonntag, 21. Juli ab 14 Uhr, die am Synagogenplatz beginnt. Kreisarchivar Prof. Wolfgang Sannwald und Jugendguides stellen vor, wie die Synagoge von Wankheim nach Tübingen kam und präsentieren Quellen zur Brandstiftung am 9./10. November 1938. Zu Gerstein zitieren Jugendguides aus seinem Bericht, der ein wichtiges Beweismittel in den Prozessen um deutsche Vernichtungslager, deren Täter und Beteiligte war. Gerstein studierte nicht nur in Tübingen, sondern wohnte auch mit seiner Familie keine 5 Minuten von der Synagoge entfernt. Das 1935 eröffnete HJ-Heim stellen Jugendguides in den Zusammenhang der Indoktrination Jugendlicher zwischen 1933 und 1945.
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