Feuerwehrauto und Solarpaneele

Von Yana Rudenko
Städtepartnerschaft konkret: Der Bürgermeister der ukrainischen Stadt Krementschuk ist dankbar für die Hilfe aus Tübingen. Für Vitalii Maletskyi ist die Städtepartnerschaft seiner Stadt mit Tübingen eine große Erleichterung. Der Bürgermeister der ukrainischen Stadt Krementschuk hat sich im Interview mit tuenews INTERNATIONAL sehr dankbar für die Hilfe von der Stadt am Neckar gezeigt. Am 10. Mai dieses Jahres war Maletskyi in Tübingen und unterzeichnete gemeinsam mit Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer einen Partnerschaftsvertrag. Seither sind Krementschuk und Tübingen offiziell Partnerstädte (siehe tun24051406). tuenews hat sich beim Exekutivkomitee des Krementschuker Stadtrates und dem Bürgermeister per Email über die Städtepartnerschaft und ihre Ergebnisse erkundigt.
„In Tübingen hatten wir viele Treffen und Verhandlungen, die bereits zu konkreten Ergebnissen geführt haben, um Krementschuk zu helfen. Ich hatte die Gelegenheit, mich an die Gemeinde Tübingen zu wenden und mich noch einmal bei Oberbürgermeister Boris Palmer, den Beigeordneten und allen Einwohnern der Stadt für die großartige Unterstützung zu bedanken, die sie Krementschuk seit den ersten Kriegstagen zukommen lassen. Vor allem dank der Generatoren können unsere Ärzte arbeiten, um Patienten zu retten und zu behandeln. Das gespendete Feuerwehrauto hilft bei der Durchführung von Rettungsaktionen nach Raketenangriffen. Wir glauben fest daran, dass die deutsche Bevölkerung die Ukraine auch weiterhin unterstützen wird. Ich bin den Bundestagsabgeordneten sehr dankbar für ihre Initiative, Flugabwehrsysteme entlang der ukrainischen Grenzen zu installieren und damit den ukrainischen Streitkräften zu helfen, feindliche Luftangriffe abzuwehren. Dies ist ein sehr wichtiger Schritt“, sagte Bürgermeister Vitalii Maletskiy gegenüber tuenews. Krementschuk liegt etwa 300 Kilometer südöstlich von Kiew am Dnepr.
Die guten Beziehungen zwischen den beiden Städten bestehen schon seit mehr als 25 Jahren. Zunächst wurden kulturelle Beziehungen geknüpft, und Künstler aus beiden Städten tauschten Erfahrungen aus, studierten die Kultur und die lokalen Traditionen. Als die russische Invasion in der Ukraine begann, war Tübingen eine der ersten Städte, die Krementschuk Hilfe leistete, und die Beziehungen zwischen den Städten wurden intensiver. Krementschuk spürte nicht nur die verlässliche Schulter seiner deutschen Freunde, sondern erhielt auch umfangreiche humanitäre Hilfe. Unter anderem traf im Dezember 2023 ein Feuerwehrauto aus Tübingen ein, das bei der Beseitigung der Folgen von Raketenangriffen und bei Rettungseinsätzen nicht nur in Krementschuk, sondern auch in den Nachbarstädten eingesetzt wird. Die Tübinger Stadtwerke spendeten außerdem einen VW-Transporter für die städtischen Dienste.
Auch der Stadtrat von Krementschuk ist dankbar für die Hilfe aus Tübingen. „Da Krementschuk eine große Industriestadt ist, steht sie im Fokus des Feindes, und die Stadt wird häufig von Russland beschossen, wodurch die Energie- und Industrieinfrastruktur zerstört wird. Deshalb freuen wir uns sehr über den Erhalt eines Zuschusses in Höhe von 120.000 Euro, der für die Anschaffung spezieller Geräte für die städtischen Versorgungsbetriebe und die Installation von Solarpaneelen in den städtischen Krankenhäusern verwendet wird, um den reibungslosen Betrieb der Intensiv- und chirurgischen Abteilungen sowie die medizinische Versorgung der Opfer zu gewährleisten“, erklärte das Kommunalparlament auf Anfrage von tuenews.
Auch die Entwicklung der künstlerischen Beziehungen geht weiter: Die Krementschuker Künstlerinnen Tetiana Shuliak und Inna Mosienko präsentierten kürzlich ihre Installation „Cultural Circle“ bei einer Kunstveranstaltung in Tübingen. Während des letzten Besuchs der Delegation aus Krementschuk wurde eine Verbindung zwischen der Mykhailo Ostrohradskyi Nationalen Universität Krementschuk und der Universität Tübingen hergestellt. „Nach der Unterzeichnung des Partnerschaftsabkommens zwischen den Städten am 10. Mai 2024 sind wir zuversichtlich, dass sich die Zusammenarbeit und die freundschaftlichen Beziehungen zwischen Krementschuk und Tübingen noch weiter vertiefen und eine interessante und für beide Seiten vorteilhafte Fortsetzung finden werden. Wir schätzen die freundschaftlichen und partnerschaftlichen Beziehungen, die sich zwischen unseren Städten entwickelt haben, sehr und hoffen, dass die Brücken der Freundschaft, die in einer für die Ukraine eher schwierigen Zeit gebaut wurden, in Zukunft nur noch stärker werden“, so der Krementschuker Stadtrat abschließend.

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Vitalii Maletskyi, Bürgermeister der ukrainischen Stadt Krementschuk (links), und Ortwin Wiebecke, Geschäftsführer der Stadtwerke Tübingen GmbH, bei der Übergabe des gespendeten VW Transporters. Foto: Stadtwerke Tübingen / Ann-Katrin Melinz.

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