ÄrztInnen müssen ihr PatientInnen verstehen, um die richtige Diagnose zu stellen. Im Gespräch können sie erfahren, wo Kranken etwas weh tut oder welche anderen Beschwerden sie haben. Bei zu geringen Deutschkenntnissen verstehen PatientInnen nicht, wie sie ein Medikament einnehmen müssen. DolmetscherInnen aus der eigenen Familie, Ehrenamtliche, aber auch Übersetzungsprogramme auf dem Handy könnten für eine bessere Verständigung sorgen. Das sagte Ute Leidig, Staatssekretärin im baden-württembergischen Sozial-, Gesundheits- und Integrations-Ministerium, beim Besuch der tuenews-Redaktion.
Leidig sprach auch ein weiteres Problem an. Viele Geflüchtete aus anderen Kulturkreisen verstehen das deutsche Gesundheitssystem nicht. Statt die Hausarztpraxis als erste Anlaufstelle zu besuchen, gingen sie sofort in die Notaufnahme. Das Ministerium arbeite an einem Konzept zu diesem Thema, so Leidig. Ziel ist, dass neu angekommene Geflüchtete das deutsche Gesundheitssystem verstehen. Außerdem fördert das Ministerium Trägerorganisationen, die ein spezielles Programm für die Qualifikation von Sprachmittlern im Gesundheitswesen umsetzen wollen.
Als weiteren „momentan wichtigen Schritt“ zur besseren Verständigung in Arztpraxen bezeichnete die Staatssekretärin das Softwaretool Triaphon. Diese medizinische Dolmetscher-Hotline ist für Kliniken und Arztpraxen, die diesen Dienst buchen, an allen Tagen der Woche rund um die Uhr zu erreichen.
Infos zu Förderprogrammen:
Sozialministerium BaWü | Pressemitteilung
und
Sozialministerium BaWü | Service
Mehr über Triaphon:
https://triaphon.org/
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Spezialkilniken der Tübinger Uniklinik. Foto: tuenews INTERNATIONAL / Mostafa Elyasian.
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