Pilz-Experten warnen vor Sammeln mit Apps

Im Herbst sprießen die Pilze im Wald und auf Wiesen. Wer sie sammeln will, sollte die hiesigen Pilze gut kennen. Denn es gibt Pilze wie den besonders giftigen Grünen Knollenblätterpilz, der mit essbaren Pilzen verwechselt werden kann.
In Essen hatten ein Erwachsener und drei Kinder Knollenblätterpilze gegessen. Das Gift hatte ihre Leber angegriffen – so schwer, dass drei Patienten eine Organ-Transplantation brauchten. Schon kleine Mengen giftiger Pilze können für schwere Leberschäden sorgen oder tödlich sein. Giftige Pilze verursachen zumindest massive Beschwerden im Magen und Darm. Auch im Uniklinikum Tübingen werden aktuell einige Patienten wegen einer Pilzvergiftung behandelt. Das erfuhr tuenews INTERNATIONAL auf Anfrage.
Manche SammlerInnen versuchen, Pilze mit einer App auf dem Handy zu identifizieren. Pilz-Experten warnen ausdrücklich davor. Schon zu welcher Tageszeit der Pilz fotografiert wird oder ob es vorher geregnet hat oder die Sonne scheint, kann zu falschen Ergebnissen führen. So wird zum Beispiel der Grüne Knollenblätterpilz oft mit dem Wiesenchampignon verwechselt. Eine Unterscheidung: Der Knollenblätterpilz hat weiße Lamellen, der Champignon dagegen rosafarbene bis bräunliche.

Längsschnitt durch einen jungen Grünen Knollenblätterpilz | Bild: Peter Karasch. Quelle: Deutsche Gesellschaft für Mykologie e.V. (Hrsg.): “Pilz des Jahres 2019: Grüner Knollenblätterpilz.” URL: https://www.dgfm-ev.de/pilz-des-jahres/2019-gruener-knollenblaetterpilz. Abrufdatum: 24.10.2024.

Was können Betroffene tun, wenn sie fürchten, einen giftigen Pilz gegessen zu haben?
Die Vergiftungs-Informations-Zentrale am Universitätsklinikum Freiburg ist an allen Tagen rund um die Uhr unter der Telefonnummer 0761 / 19 240 zu erreichen – siehe:
Uniklinik Freiburg | Pilze und Magenbeschwerden
Wer unsicher ist, ob er oder sie giftige Pilze gesammelt hat, kann sich an einen ehrenamtlichen Pilzberater wenden.
Auf der Seite der Deutschen Gesellschaft für Mykologie (Wissenschaft von den Pilzen) findet sich als Fachmann in der hiesigen Region Günter Schmidt in der Hermann-Ehlers-Str. 26/1 in Reutlingen, Telefon 07121 / 22 905 – siehe:
dgfm | pilzsachverstaendige
Wer mehr über essbare und giftige Pilze erfahren möchte, findet eine ausführliche Broschüre mit Erklärungen und Abbildungen beim Bundesinstitut für Risikobewertung unter:
bfr | Risiko Pilze (pdf)

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Zwei junge Fruchtkörper des Grünen Knollenblätterpilzes | Bild: Dr. Matthias Theiß

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Zwei junge Fruchtkörper des Grünen Knollenblätterpilzes | Bild: Dr. Matthias Theiß. Quelle: Deutsche Gesellschaft für Mykologie e.V. (Hrsg.): “Pilz des Jahres 2019: Grüner Knollenblätterpilz.” URL: https://www.dgfm-ev.de/pilz-des-jahres/2019-gruener-knollenblaetterpilz. Abrufdatum: 24.10.2024.

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