Ohne ausländische Arbeitskräfte würde Pflege nicht funktionieren

Von den 1,7 Millionen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Pflegebereich kommt ein Sechstel aus dem Ausland. Diese Menschen tragen dazu bei, dass der Arbeitskräftemangel in der Pflege nicht noch größer ausfällt und der Pflegebetrieb aufrechterhalten werden kann. Das zeigt eine aktuelle Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Nürnberg.
Demnach ist die Gesamtbeschäftigung in den Pflegeberufen im Zeitraum von 2013 bis 2023 um 26 Prozent gestiegen. Seit 2022 aber wird das Beschäftigungswachstum in der Pflege ausschließlich von ausländischen Beschäftigten getragen, die Zahl deutscher Pflegekräfte ist hingegen rückläufig.
In der Altenpflege sind innerhalb der letzten zehn Jahre fast 87.000 ausländische Personen neu beschäftigt worden, in der Krankenpflege 109.000. In der Krankenpflege erhöhte sich damit der Anteil ausländischer Pflegekräfte von 4,9 auf 14,5 Prozent, in den Altenpflegeberufen von 6,9 auf 18,9 Prozent. 2023 waren mehr ausländische Pflegekräfte aus Nicht-EU-Ländern als aus der EU in Deutschland tätig. Innerhalb der EU kommen Pflegekräfte vor allem aus Polen, Kroatien und Rumänien. Staatsangehörige aus der Türkei und Serbien bilden hingegen eine große Gruppe unter den Pflegekräften aus Drittstaaten. Aus Ländern mit Anwerbevereinbarungen kommen besonders viele Pflegekräfte aus Bosnien-Herzegowina, den Philippinen, Indien, Tunesien und Vietnam.
Die Studie zeigt auch, dass die Beschäftigungsgruppe der Geflüchteten eine wertvolle Ressource für die Gewinnung von Pflegekräften darstellt, auch weil sie bereits in Deutschland leben. Oft sind aber mangelnde Sprachkenntnisse, nicht vorhandene Zeugnisse oder fehlende Berufsabschlüsse hemmende Faktoren für die Eingliederung Geflüchteter.
Angesichts der Ergebnisse der Studie kommen die AutorInnen zu dem Schluss: „Deutschland wird auch weiterhin dringend auf die Zuwanderung ausländischer Pflegekräfte angewiesen sein. Neben erleichterten Zuwanderungsregeln für Arbeitskräfte, wird es aber auch um eine bessere Integration der Pflegekräfte aus dem Ausland und generell um eine verbesserte Willkommenskultur gehen müssen, um die neuen Beschäftigten auch langfristig in Deutschland zu halten.“
Die Studie kann abgerufen werden unter: https://doku.iab.de/forschungsbericht/2024/fb2224.pdf.

tun24102204

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Universitätsklinik Tübingen. Foto: tünews INTERNATIONAL / Mostafa Elyasian.

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