Container für 90 Geflüchtete in Tübingen

Die Stadt Tübingen stellt erstmals Container auf, um Geflüchtete unterzubringen. Das hat Ende Oktober der Tübinger Gemeinderat einstimmig beschlossen. Im kommenden Frühjahr sollen in der Sidlerstraße 90 Geflüchtete in Einzelcontainer einziehen. Geplant sind 72 Einheiten zu je 18 Quadratmetern, die in einer dreistöckigen Anlage zusammengefasst werden. Dort können Einzelpersonen, aber auch Paare oder Familien leben. Jeder Container hat ein eigenes Bad und eine Küchenzeile. Außerdem gibt es Abstellplätze für Kinderwagen, einen Waschmaschinenraum und einen Raum für den Hausmeister. Ende März 2025 sollen die Container bezugsfertig sein.
Der Bau wird nötig, weil die Stadt zu wenig Wohnungen für Geflüchtete hat. Im Rahmen der sogenannten Anschlussunterbringung muss die Kommune in diesem Jahr 150 Menschen zusätzlich unterbringen, 2025 sind es voraussichtlich sogar rund 300, die nach der vorläufigen Unterbringung durch den Kreis keine private Wohnung finden. Aktuell leben in Tübingen 1676 Geflüchtete in Unterkünften der Stadt. Die vorhandenen 571 Wohnungen sind damit fast vollständig belegt, teilte Elisabeth Stauber, die Leiterin des städtischen Fachbereichs Soziales mit, als die Pläne im Sozialausschuss vorgestellt wurden. Viele dieser Wohnungen seien von Privatleuten zur Verfügung gestellt worden.
Die Stadt hat das Grundstück in der Sidlerstraße – es liegt zwischen Bismarck- und Schaffhausenstraße – für zehn Jahre gepachtet. Die Container werden angemietet und zunächst für zwei Jahre aufgestellt. Soziale Angebote bietet in der Nähe der Stadtteiltreff Brückenhaus. Die Stadt geht davon aus, dass in den nächsten Jahren weitere neue Unterkünfte benötigt werden. „Die Standorte sollen so gut wie möglich über alle Stadtteile und Teilorte verteilt werden“, sagte Sozialbürgermeisterin Dr. Gundula Schäfer-Vogel bei der Vorstellung der Pläne: „Das ist wichtig für eine gute Integration.“
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Im Ortsteil Derendingen in Tübingen, Baden-Württemberg, gibt es eine Erstunterkunft für geflüchtete Menschen. Foto: tuenews INTERNATIONAL / Mostafa Elyasian.

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