Anschläge auf die Pressefreiheit

In den Krisenregionen dieser Welt machen Terroristen immer wieder Bombenanschläge auf militärische oder zivile Ziele. Dabei starben im Oktober zum Beispiel in der afghanischen Hauptstadt Kabul 18 Menschen, fast 60 wurden nach Angaben des Innenministeriums verletzt. Unter den Toten oder Verletzten sind auch immer wieder JournalistInnen, wie die Organisation „Reporter ohne Grenzen“ berichtet. Afghanistan, schreibt sie auf ihrer Homepage, „ist eins der gefährlichsten Länder weltweit für JournalistInnen“. „Reporter ohne Grenzen“ ist außerdem besorgt, „dass im Zuge der internationalen Friedensbemühungen grundlegende Freiheiten wie die Pressefreiheit zu kurz kommen“. Besonders gefährdet seien Frauen. Deshalb hat die „Reporter ohne Grenzen“ 2017 in Kabul ein Zentrum für den Schutz von Journalistinnen eröffnet. In diesem Jahr sind in Afghanistan bisher zwei Journalisten und ein Medienmitarbeiter getötet worden. Afghanistan ist auf Platz 122 von 180 Ländern auf der Rangliste der Pressefreiheit.

In Syrien leben Mitarbeiter von Medien nicht weniger gefährlich. JournalistInnen werden dort „von allen Parteien des Bürgerkriegs“ eingeschüchtert und mit Gewalt bedroht. Dutzende Mitarbeiter von Medien „verschwanden in den Gefängnissen des Assad-Regimes“, so „Reporter ohne Grenzen“. Dutzende seien zudem vor den Regierungstruppen geflohen, um nicht verhaftet zu werden. In Syrien sind in diesem Jahr bisher drei Journalisten getötet worden, 14 Mitarbeiter von Medien und ebenso viele Blogger und Bürgerjournalisten sind in Haft. Syrien liegt in der Rangliste der Pressefreiheit auf Platz 174 von 180.

Journalistinnen im Irak werden „in allen Landesteilen von regierungsnahmen Milizen angegriffen, verhaftet oder eingeschüchtert“, berichtet „Reporter ohne Grenzen“. Wer zum Beispiel über Korruption recherchiere, müsse mit Drohungen rechnen. Morde an Journalisten blieben ungestraft. Wenn überhaupt ermittelt wird, führe das „zu keinem Ergebnis“. Im Irak sind in diesem Jahr bisher vier Journalisten und zwei Mitarbeiter von Medien getötet worden. Das Land rangiert auf der Liste der Pressefreiheit auf Platz 162 von 180.

Nigeria hat nach Angaben von „Reporter ohne Grenzen“ zwar mehr als 100 unabhängige Zeitungen. Aber „über Politik, Terrorismus oder Machtmissbrauch können sie nur schwer berichten“. Sie werden unter anderem „von Regierungsbeamten oder der Polizei bedroht, manchmal gewaltsam angegriffen oder am Zugang zu Informationen gehindert“. Die schwersten Übergriffe gingen oft von den mächtigen Regionalgouverneuren aus. 2018 habe ein Regionalgouverneur Gebäude eines Regionalsenders zum Teil zerstören lassen. Der Sender hatte in mehreren Berichten seine Amtsführung kritisiert. In Nigeria sind in diesem Jahr bisher zwei Journalisten getötet worden. Das Land liegt in der Rangliste der Pressefreiheit auf Platz 115 von 180.

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Impressionen zum Leben in Zeiten der Corona-Pandemie: Foto: tünews INTERNATIONAL; Mostafa Elyasian, 17.11.2020

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