Wissenschaftler berechnen Infektionsrisiko in Innenräumen

In der Pandemie fragen sich viele: Ist es gefährlicher, im Supermarkt einzukaufen oder zum Friseur oder ins Museum zu gehen? Wie hoch ist das Infektionsrisiko in Bus oder Bahn, am Arbeitsplatz im Büro, im Fitnessstudio oder in der Schule? Antworten auf diese Fragen gibt eine gerade erschienene Studie von WissenschaftlerInnen der Technischen Universität Berlin. Sie haben ein Rechenmodell entwickelt, um das Risiko einer Infektion in verschiedenen Arten von geschlossenen Räumen zu bestimmen. Dabei gehen die AutorInnen von der Annahme aus, dass sich in einem Raum eine infizierte Person aufhält, und berechnen die Wahrscheinlichkeit für andere Personen, sich zu infizieren. Dafür greifen sie auf Daten zurück, die aus anderen Veröffentlichungen bekannt sind.

Hier sind einige Bespiele für die Ergebnisse: Im Supermarkt wird sich innerhalb einer Stunde voraussichtlich ein Mensch anstecken. Ähnlich sieht es bei Shopping aus, wenn 10 Quadratmeter pro Person zur Verfügung stehen, oder in einem Restaurant, das nur zu 25 Prozent belegt ist. Beim Friseur oder im Museum ist das Ansteckungsrisiko nur halb so hoch. Um 50 Prozent höher ist das Risiko, sich im Fernbus oder der Fernbahn zu infizieren, wenn die Belegung 50 Prozent beträgt. Dreimal höher ist das Risiko in einer höheren Schule, wenn der Raum nur zur Hälfte belegt ist und die SchülerInnen eine Maske tragen. Tragen sie keine, würden sich innerhalb eines Schultages etwa sechs Personen anstecken. In einem Büro mit mehreren Personen ist das Risiko an einem ganzen Arbeitstag achtmal mal so hoch wie im Supermarkt, wenn das Büro zu 50 Prozent belegt ist und keine Maske getragen wird.

Generell gehen die AutorInnen bei den Berechnungen davon aus, dass Abstands- und Hygieneregeln und die geltenden Lüftungsempfehlungen eingehalten werden. Die Berechnungen für die Schule beziehen sich nur auf quasi erwachsene SchülerInnen und nicht auf Kinder.

Eine Tabelle mit der Risikobewertung für weitere Alltagssituationen findet man im Download der Studie unter:

https://depositonce.tu-berlin.de/handle/11303/12578

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Impressionen zum Leben in Zeiten der Corona-Pandemie: Foto: tünews INTERNATIONAL; Mostafa Elyasian, 02.05.2020

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