Jugendguide werden

Junge Menschen am Tisch

Neugierig geworden? Möchtest du dich gerne selbst als Jugendguide engagieren? Seit 2012 qualifizieren der Landkreis Tübingen und seine Partner jährlich rund 20 Jugendliche als Jugendguides. In deiner Qualifizierung musst du zwischen Mai und November insgesamt 40 Stunden an spannenden Workshops und Exkursionen teilnehmen. Dann bekommst du ein Zertifikat. Anschließend kannst du Gruppen in Gedenkstätten und in Stadtgänge vor Ort anleiten. Dabei vermittelst du als Jugendguide sowohl Wissen als auch deine Motivation dich persönlich mit NS-Verbrechen vor Ort zu befassen. Auch dieses Jahr suchen wir engagierte Jugendliche ab 15 Jahren für die Jugendguide-Qualifizierung. Du solltest gern vor einer Gruppe sprechen und… Read More

Exkursion: Gedenkstätte Bisingen

Qualifizierung zum Jugend-Guide

Die 1996 eingerichtete Dokumentation samt Geschichtspfad behandelt ein ehemaliges Außenlager des KZ Natzweiler-Struthof und dessen Opfer, die Fabriken bauen und Ölschiefer abbauen mussten. Das KZ Bisingen wurde am 24. 8. 1944 eröffnet. Es bestand insgesamt 234 Tage bis zur Evakuierung am 14. 4. 1945. In dieser Zeit starben mindestens 1187 Gefangene des Lagers. Heute existiert vom ehemaligen Lager nur noch die damalige Entlausungsbaracke, die heute als Wohnhaus genutzt wird. Eine Reihe von Resten der Ölschieferverschwelungsanlagen ist über den Geschichtspfad zugänglich. Die Gemeinde hat im Ortskern ein „Heimatmuseum“ eingerichtet, das ausschließlich Dokumentationsräume zum Projekt „Wüste“ enthält. Quellen und didaktisches Material stehen… Read More

Was sind Jugendguides?

Tübinger Straße

Jugendguides sind Jugendliche und junge Erwachsene, die Gruppen in Gedenkstätten begleiten oder einzelne Aspekte des Nationalsozialismus, insbesondere Zusammenhänge zu NS-Verbrechen, bei Stadtgängen vor Ort herstellen. Dabei vermitteln sie nicht nur Wissen. Sie stellen auch dar, was sie persönlich zur Befassung mit NS-Verbrechen vor Ort motiviert. Besonders Besuchergruppen Jugendlicher bieten sie so die Diskussion über die Relevanz von Verbrechen des Nationalsozialismus für heute an. Seit 2012 qualifizieren der Landkreis Tübingen und seine Partner jährlich 20 bis 30 Jugendliche in Seminaren und Workshops von insgesamt etwa 40 Stunden Dauer als Jugendguides. EvO 20200012 de

Exkursion: Gedenkstätte Grafeneck

Gedenkstätte Grafeneck

Das württembergische Innenministerium beschlagnahmte im Oktober 1939 das Schloss Grafeneck bei Münsingen. Auf dem Vorgelände des Schlosses ließ die Berliner „T4-Dienststelle“ anschließend eine Anlage zum Massenmord bauen. Dies war reichsweit die erste derartige Anlage zur Vernichtung „lebensunwerten“ Lebens. „Graue Busse“ transportierten von Ärzten und Psychiatern Selektierte aus vielen „Anstalten“ vor allem in Württemberg und Baden heran, die noch am Tag ihres Eintreffens mit Kohlenmonoxidgas ermordet wurden. Vom 18. Januar 1940 bis zum 13. Dezember 1940 brachten etwa 100 Ärzte und Mitarbeiter der „T4-Aktion“ 10.654 Menschen in der Gaskammer von Grafeneck um. Die Opfer waren vor allem Menschen mit geistigen Behinderungen… Read More

Eröffnung der „Tour des Erinnerns“

Fahrrad Tour

Am Samstag, den 10.10.2020 wurde die “Tour des Erinnerns“ am Mahnmal der KZ Gedenkstätte Hailfingen-Tailfingen eröffnet. In einem offiziellen Festakt unter freiem Himmel mit pandemiekonformem Abstand sprachen unter anderem der Tübinger Landrat Joachim Walter, der Vereinsvorsitzende der Gedenkstätte Hailfingen-Tailfingen Walter Kinkelin wie auch Kreisarchivar Wolfgang Sannwald. Anschließend ging es per Fahrrad auf eine verkürzte Tour vom Mahnmal aus über die Stationen des ehemaligen Hangars in Hailfingen-Tailfingen und des Massengrabs weiter nach Reusten zum Gedenkort für die Zwangsarbeiter im Steinbruch Reusten. Jugendguides benannten an den angefahrenen Stationen, was ihnen bei diesem Gedenken wichtig war. Die „Tour des Erinnerns“, entstand in einer… Read More

Wohnorte deportierter Juden in Tübingen

Karte von Tübingen

Das Kreisarchiv Tübingen hat in den amtlichen Stadtplan der Universitätsstadt Tübingen von 1927 die Wohnadressen von Menschen eingetragen, die im Vernichtungslager Auschwitz ermordet wurden. Der Deportationsweg einiger der hier genannten 13 Tübingerinnen und Tübinger führte zunächst in ein Sammellager auf dem Killesberg in Stuttgart, von da per Zug nach Theresienstadt. Das dortige Lager im Gebiet des heutigen Tschechien war eine Mischform zwischen Ghetto, Konzentrationslager und Zwischenlager. Die letztgenannte Form bedeutet, dass Organe des Deutschen Reiches Menschen von Theresienstadt aus zur Ermordung in die Vernichtungslager im Gebiet des heutigen Polen weiter transportieren ließen. Die Wohnorte in Tübingen waren über das gesamte… Read More

Zentrales Beweisstück des Holocaust: Das Höfle-Telegramm

Höfle Telegramm

Der britische Geheimdienst entzifferte am 15. Januar 1943 einen deutschen Funkspruch. Die  deutsche Polizeifunkstelle Lublin übermittelte darin am 11. Januar eine als „Geheime Reichssache“ klassifizierte Nachricht an den Befehlshaber der Sicherheitspolizei in Krakau, Franz Heim. Der Absender wird konkretisiert, es war der SS- und Polizeiführer Lublin, namentlich Sturmbannführer Höfle. Hermann Julius Höfle (1911-1962) hatte den Rang eines SS-Sturmbannführers und war als Leiter der Hauptabteilung „Aktion Reinhardt“ zuständig für die Koordinierung dieser Aktion mit der Zivilverwaltung des Generalgouvernements.  Als Betreff nannte Höfle „14-tägige Meldung Einsatz REINHART“. Es folgen Daten, Buchstaben und Zahlen: „Fs. Zugang bis 31.12.42, L  12761,  B  0,  S … Read More

Theresienstadt und Tübingen

Transportliste

Am 22. August 1942 verließ ein Zug der Reichsbahn den Stuttgarter Nordbahnhof. In ihm transportierte die Deutsche Reichsbahn über 1380 meist ältere Juden aus Württemberg, Hohenzollern und Baden ins Ghetto Theresienstadt (Terezín). Die Festungsstadt aus der Zeit, als der Ort zum Habsburgerreich gehörte, ist heute in Tschechien. Im November 1941 richtete die deutsche Verwaltung in der Garnisonsstadt ein Sammel- und Durchgangslager zunächst vor allem für die jüdische Bevölkerung des „Reichsprotektorats Böhmen und Mähren“ (der Kern Tschechiens und der Slowakei) ein. SS-Obergruppenführer Reinhard Heydrich gab nach der „Wannsee-Konferenz“ bekannt, dass alle Reichsjuden über 65 Jahre in das Altersghetto Theresienstadt gebracht würden.… Read More

Ghettogeld: ein trügerischer Schein

Ghettogeld

Juliette Eckstein mit Wolfgang Sannwald Das Kreisarchiv Tübingen hat jüngst einen Geldschein über 50 Kronen antiquarisch erworben. Es dokumentiert mit diesem Objekt Lebensverhältnisse in dem Ghetto-KZ, das für den Landkreis Tübingen besonders wichtig war. Denn Theresienstadt war der Zielort für die meisten Juden, die aus dem Kreisgebiet in den Holocaust deportiert worden sind. Der Schein ist „am 1. Jänner 1943“ in Theresienstadt ausgegeben worden. Ausgegeben hat ihn „Der Älteste der Juden in Theresienstadt Jakob Edelstein“. Es handelt sich dabei um die erste Auflage von „Ghettogeld“ der jüdischen Selbstverwaltung, das die übergeordnete deutsche Lagerverwaltung eingerichtet hatte. Der als „Quittung“ bezeichnete Schein… Read More

Fürsorge in Theresienstadt

alte Tür

von Stefan Rui Baur Theresienstadt war ein Ghetto-KZ im Gebiet des heutigen Tschechien, das für den Landkreis Tübingen besonders wichtig war. Denn Theresienstadt war der Zielort für die meisten Juden, die aus dem Kreisgebiet in den Holocaust deportiert worden sind. Die Besonderheit an diesem KZ war, dass die deutsche Lagerleitung die Organisation des Alltags in einem jüdischen Ältestenrat überließ. Der baute kommunale Strukturen auf, wie man sie aus deutschen Städten kennt. Dadurch entstand ein Anschein von Normalität, der das Elend im Ghetto nur vordergründig überdeckt. Unter anderem richtete der Ältestenrat ein Fürsorgesystem ein. Dafür arbeiteten 115 Fürsorgerinnen und Fürsorger, von… Read More

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