< Bloch, Lina (geb. Liebmann) | tuenews
Logo Tunews Magazin

Bloch, Lina (geb. Liebmann)

Lina Liebmann wurde am 16. Oktober 1876 in Wankheim geboren. Im Standesamtsbuch war zunächst der 17. Oktober eingetragen gewesen, die Hebamme hatte das Datum jedoch korrigieren lassen. Der Vater war Heinrich Liebmann. Die Mutter war seine Ehefrau Karoline geborene Löwenthal. Beide waren israelitischer Religion und lebten in der Kirchgasse Nr. 100. Heinrich Liebmann wird als Handelsmann bezeichnet. [1] Lina Liebmann heiratete am 13. November 1901 Salomon Bloch. Die Heirat fand in Tübingen statt. Salomon Bloch war am 10. Juli 1870 in Randegg im damaligen badischen Bezirk Konstanz geboren worden. Er war der Sohn des Handelsmanns Emanuel Salomon Bloch und der Regine geborenen Frank, beide israelitischer Religion. Sie wohnten in Randegg. Salomon Bloch wird im Heiratsregister als Pferdehändler bezeichnet. [2] Lina Blochs Eltern, der Handelsmann Heinrich Liebmann und seine Frau Karoline lebten seit 1879 im Parterre des Gebäudes Hechinger Straße 9 in Tübingen. Die Wohnung wird als Eigentum bezeichnet. [3] Lina und ihr Mann Salomon Bloch lebten 1941 im Haus 108 in Randegg, heute Landkreis Konstanz. [4]

Die Namen des Ehepaars stehen mit den Nummern 2582 und 2583 in einem Verzeichnis der am 22. Oktober 1940 aus Baden in das Lager Gurs in Frankreich „ausgewiesenen” Juden. Die Liste stellte der Generalbevollmächtigte für das jüdische Vermögen in Baden circa 1941 auf. [4] Beider Namen stehen dann auf der „Abschubliste“ Nr. 75 aus dem französischen Lager Drancy in das Konzentrationslager Auschwitz vom 30. Mai 1944. Von 997 Nummern auf der Liste ist Lina Bloch unter Nummer 112, ihr Mann Salomon unter Nummer 119 aufgeführt. [5] Nach dem Beschluss des Amtsgerichts II Singen vom 4. August 1950 wurde als Todestag des Salomon Bloch und der Lina Bloch geb. Liebmann zunächst der 22. Oktober 1940 festgesetzt. Das Amtsgericht korrigierte diesen Beschluß vom 1. April 1950 am 4. August 1950 und setzte den 31. Mai 1944 als Todestag fest. [2]

Urheber (Zitierregel): Kreisarchiv Tübingen, Gedenkbuch, 8.9.2023

Evo 20200033 de

Der Landkreis Tübingen und die Gemeinde Kusterdingen haben sich 2022 dazu entschlossen, gemeinsam ein Gedenkbuch zu erarbeiten und vor dem Jüdischen Friedhof Wankheim aufzustellen.

1774 gestattete der ritterschaftliche Ortsherr Freiherr Friedrich Daniel St. André den Zuzug jüdischer Familien in sein Dorf Wankheim bei Tübingen. Die bürgerliche Gemeinde Wankheim verpachtete der jüdischen Gemeinschaft ab November 1774 einen Begräbnisplatz.

An dieser Stelle informieren wir darüber, welche weiteren Erkenntnisse es zum Gedenkbuch vor dem Jüdischen Friedhof Wankheim gegeben hat und welche Textstellen in der online-Version des Gedenkbuches korrigiert wurden.

TÜNEWS INTERNATIONAL

Related posts

Leave a Comment

Contact Us

Magazine Html