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Frank, Margarete

geborene Dahl

Margarete Dahl wurde am 28. Mai 1917 in der Tübinger Frauenklinik geboren. Ihre Eltern waren Marta Dahl geborene Weil und deren Ehemann Hugo Dahl. Als Beruf des Vaters ist Kaufmann angegeben. Beide Eltern waren israelitischer Religion. [1501] Seit dem 5. Juni 1916 war Familie Dahl im Parterre der Steinlachstraße 11 (heute Fürststraße) in Tübingen gemeldet, ab dem 1. Oktober 1917 wohnte sie in der Nauklerstraße 31. [1502] Die „ganze Familie“ Dahl zog am 5. März 1924 nach Wuppertal [1502], dort war sie ab dem 14. März 1924 in der Katernbergerstraße 2 und ab dem 27. August 1932 in der Bayreuther Straße 63 gemeldet. [1503]

Margarete Dahl meldete sich zum 1. Januar 1936 in Göppingen, Olgastraße 13, an. Ihr Wohnungsgeber war S. Gutmann, ihr Beruf ist mit Haushaltsgehilfin eingetragen. Auf der Göppinger Meldekarte ist als Auszugsdatum der 1. August 1938 vermerkt, als neuer Wohnort ist die Bayreutherstraße 63 in Wuppertal-Elberfeld eingetragen. [1504] Ende Juni 1939 meldete sich Margarete Dahl aus Wuppertal nach Holland ab. [1505]

In der Wochenzeitung Het Joodsche Weekblad des Zentralrats der Juden in den Niederlanden erschien am 6. März 1942 eine Anzeige, dass sich Margarete Dahl und Hans Frank am 8. März verloben wollten. Als Adressen sind die Laareschsingel 46 in Enschede und die Molukkenstraat 2 in Groningen genannt. [1506] Enschede ist heute eine Stadt in der niederländischen Provinz Overijssel, Groningen ist die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz in den Niederlanden. Die Hochzeit fand am 28. August 1942 in Groningen statt. Der Ehemann Hans Frank war in Friemersheim, heute einem Stadtteil von Duisburg, geboren worden. Er war 35 Jahre alt und von Beruf Ladenbesitzer („Winkelier“). Seine Eltern waren Joseph Frank und Henriette Appel. Beide Eltern waren zum Zeitpunkt der Eheschließung ohne Beruf und lebten in Groningen. [1507]

Der Judenrat in Amsterdam legte zu Margarete Dahl eine Karteikarte an. Auf der Karteikarte ist als Wohnort Enschede angegeben. Leicht schräg und in etwas größerer Schrift steht auf dieser Karte „Tr. 16.2.43“. Die Abkürzung und das Datum weisen darauf hin, dass Margarete Dahl einem Deportationstransport am 16. Februar 1943 zugeteilt wurde. [1508] An diesem Tag verließ ein Zug mit 1008 Jüdinnen und Juden das Sammellager Westerbork. Das Lager Westerbork befand sich auf dem Gebiet der niederländischen Gemeinde Midden-Drenthe in der Provinz Drenthe. Das Ziel des Transports war das KZ Auschwitz, das überwiegend auf dem Gebiet des heutigen polnischen Landkreises Oświęcim in der Woiwodschaft Kleinpolen lag. Dies war der 50. Massentransport aus den Niederlanden. Der Transport kam am Abend des 18. Februar 1943 im KZ Auschwitz-Birkenau an. [1509]

Im alphabetischen Verzeichnis der von Westerbork deportierten Juden findet sich auf Seite 435 der Name von Margarete Frank-Dahl. Als Wohnort ist Groningen genannt, als Adresse die Molukkenstraat 2. [1510] 1951 wurde Margarete Dahl für tot erklärt. Eingetragen wurde dies im Standesamtsbuch von Groningen. Als Todestag wurde der 19. Februar 1943 festgelegt. [1511]

KrATÜ P1-15

Der Landkreis Tübingen und die Gemeinde Kusterdingen haben sich 2022 dazu entschlossen, gemeinsam ein Gedenkbuch zu erarbeiten und vor dem Jüdischen Friedhof Wankheim aufzustellen.

1774 gestattete der ritterschaftliche Ortsherr Freiherr Friedrich Daniel St. André den Zuzug jüdischer Familien in sein Dorf Wankheim bei Tübingen. Die bürgerliche Gemeinde Wankheim verpachtete der jüdischen Gemeinschaft ab November 1774 einen Begräbnisplatz.

An dieser Stelle informieren wir darüber, welche weiteren Erkenntnisse es zum Gedenkbuch vor dem Jüdischen Friedhof Wankheim gegeben hat und welche Textstellen in der online-Version des Gedenkbuches korrigiert wurden.

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