Schatten der Synagogenbänke

Synagoge

„Heute sieht man noch wo die Bänke standen und wie die Reihen angeordnet waren, wenn man durch die ehemalige Synagoge läuft. Das hat mich sehr beeindruckt“. Die Wandabdrücke der Bänke sind Emilia Mohn bei ihrem Besuch der Baisinger Synagoge im Gedächtnis geblieben. Die 17-jährige Schülerin der Geschwister Scholl Schule Tübingen erhielt eine Führung durch die Gedenkstätte Ehemalige Synagoge Baisingen im Rahmen ihrer Qualifizierung als Jugendguide 2021. KulturGUT e.V. und der Landkreis Tübingen bieten diese Qualifizierung seit 2012 jährlich an. In 40 Stunden besuchen die Teilnehmenden, die zwischen 15 und 23 Jahren alt sind, Orte an denen NS-Verbrechen zum Vorschein kommen,… Read More

Ein Türknauf in Theresienstadt

Straße mit Auto

Ein verlassenes Haus im Dunkeln an einer Straße mitten in der tschechischen Kleinstadt Terezín: Lennart Fangmeier stand bei der Exkursion von Jugendguides und Studierenden ins ehemalige KZ-Ghetto Theresienstadt im November 2021 davor. KulturGUT e.V. und der Landkreis Tübingen bieten diese Qualifizierung seit 2012 jährlich an. In 40 Stunden besuchen die Teilnehmenden, die zwischen 15 und 23 Jahren alt sind, Orte an denen NS-Verbrechen zum Vorschein kommen, formulieren ihre eigenen Positionen, lernen den Umgang mit Gruppen. In dem Haus, zu dem Lennart bei der Exkursion ging, lebte zeitweise die aus Tübingen deportierte Ilse Bloch, geborene Löwenstein, auf etwa zwei Quadratmetern. 1943… Read More

Der Synagogenplatz vor Ort

Schild Synagogenplatz

,,Diese Erfahrung hat mir bewusst gemacht, dass Vertreibung und Verfolgung während der NS-Zeit nicht weit weg stattgefunden haben, sondern direkt vor der eigenen Haustür.” So beschreibt Theresa Karl den Besuch der Gedenkstätte Synagogenplatz in Tübingen. Sie hat 2021 an der Qualifizierung zum Jugendguide teilgenommen. KulturGUT e.V. und der Landkreis Tübingen bieten diese Qualifizierung seit 2012 jährlich an. In 40 Stunden besuchen die Teilnehmenden, die zwischen 15 und 23 Jahren alt sind, Orte an denen NS-Verbrechen zum Vorschein kommen, formulieren ihre eigenen Positionen, lernen den Umgang mit Gruppen. Schon während der Qualifizierung und anschließend führen sie öffentliche Stadtgänge zum Thema NS-Verbrechen… Read More

Ruß im Krematorium

„Ruß bedeckte die ganzen Wände — alleine die Vorstellung was hier geschehen war, erschütterte mich zutiefst“. Linda Kreuzer studiert Empirische Kulturwissenschaft an der Universität Tübingen. Sie erzählt von ihrem ersten Eindruck beim Besuch des Krematoriums im KZ-Ghetto Theresienstadt. Der Landkreis Tübingen hat im November 2021 Jugendguides zu einer Exkursion dorthin eingeladen. Dabei erlebten die 20 Jugendguides und Studierenden, die teilnahmen, auch eine Überlebende des Holocaust im Zeitzeugengespräch. Von dieser hörte Linda vom „tragischen“ Schicksal der Menschen in dem Ghetto. Als sie unmittelbar danach im Krematorium stand, verband sich für sie die Erzählung mit dem konkreten Ort. Das frühere Ghetto ist… Read More

Respekt für die Opfer

Handabdruck

Leon möchte gerne Geschichte auf Lehramt studieren. Er setzt sich viel mit dem Erinnern an NS-Verbrechen auseinander. Leon sagt: „Ich finde es spannend und wichtig mich vor allem mit der Geschichte von Deutschland zu beschäftigen, da es mein Heimatland ist und hier in der Vergangenheit viele Menschenrechtsverletzungen stattfanden“. Das Thema Holocaust findet er unter anderem wichtig „aus Respekt für die Unschuldigen, die ungerecht umgebracht wurden.“ Leon möchte gerne als Jugendguide Stadtgänge durchführen, „ich möchte gerne mein geschichtliches Wissen weitergeben und somit diese Vergangenheit im Gedächtnis halten.“ Deshalb nahm er 2021 an einer Qualifizierung teil. KulturGUT e.V. und der Landkreis Tübingen… Read More

Stolpersteine zu NS-Verbrechen vor Ort

Stolpersteine

„Wer sich an die Geschichte nicht erinnert, wird sie wiederholen“, dieses Motto hat sich Andreas Wilhelm zu eigen gemacht. Wie aber soll das Erinnern verankert sein? Andreas hat sich 2021 zum Jugendguide qualifiziert. KulturGUT e.V. und der Landkreis Tübingen bieten diese Qualifizierung seit 2012 jährlich an. In 40 Stunden besuchen die Teilnehmenden, die zwischen 15 und 23 Jahren alt sind, Orte an denen NS-Verbrechen zum Vorschein kommen, formulieren ihre eigenen Positionen, lernen den Umgang mit Gruppen. Schon während der Qualifizierung und anschließend führen sie öffentliche Stadtgänge zum Thema NS-Verbrechen vor Ort durch. Andreas hat unter anderem an einem Workshop „Auf… Read More

Jugendguides auf dem Jüdischen Friedhof in Wankheim

Friedhof Wankheim

Am Sonntag, 26. September 2021 traf sich eine Gruppe Interessierter vor dem Jüdischen Friedhof zwischen den Orten Wankheim und Kusterdingen. Die meisten von ihnen waren Jugendguides, die der Landkreises Tübingen qualifiziert. Alle wollten sie mehr erfahren über diesen Friedhof und heutigen Gedenkort für die Juden und Jüdinnen aus Tübingen und Reutlingen. Durch das historische, blaue Eingangstor ging es am Nachmittag um 14.30 Uhr auf das baumbestandene Gelände. Geleitet wurde die Führung von Werner Kemmler, dem stellvertretenden Vorsitzenden des Fördervereins für jüdische Kultur in Tübingen e.V., und Kreisarchivar Prof. Dr. Wolfgang Sannwald. In zwei Stunden erfuhren die Teilnehmenden mehr über diesen… Read More

Jugendguides aktiv: „Euthanasie und Eugenik“ – „unwerte“ Leben im NS-Staat

Klinikeneingang

„Euthanasie“-Morde und Zwangssterilisierungen gehörten zu den Verbrechen gegen die Menschlichkeit zwischen 1935 und 1945 im Deutschen Reich. Auch in Tübingen wurde darüber entschieden, welches Leben „lebenswert“ war und welches nicht. Die vom Landkreis und KulturGUT e.V. qualifizierten Jugendguides geben während des Stadtgangs Einblicke in die Anwendung der NS-Rassenideologie durch das „Staatliche Gesundheitsamt“, das Erbgesundheitsgericht und medizinische Kliniken. Ärzte der Universitätsfrauenklinik führten von 1933 bis 1944 mindestens 740 Zwangssterilisierungen an Frauen durch. Im Denken der NS-Ideologen waren dies Maßnahmen zum „Schutz der Volksgesundheit“. Während Zwangssterilisierungen „Blutlinien“ nach dem Tod des sterilisierten Menschen beendeten, vollzog das Personal in der „Anstalt“ Grafeneck „Euthanasie“-… Read More

Warum Jugendguide 2020: lernen und weitergeben

Mahnmal Hailfingen

Von Niklas Köhler und Jonathan Fleck          (Jahrgang 2020) Die Jugendguide-Ausbildung ist eine sehr gute Möglichkeit einerseits selbst zu lernen, was in der eigenen Heimat für schreckliche Verbrechen während der NS-Zeit passiert sind, andererseits ist es sehr gut, dass man lernt, dieses erworbene Wissen an andere Jugendliche weiterzugeben. Es ist wichtig, dass vor allem zukünftige Generationen über diese Zeit in der Geschichte Bescheid wissen und was vor ihrer eigenen Haustüre geschehen ist. Die Ausbildung war trotz der erschwerten Corona-Bedingungen sehr gut organisiert und sehr interessant und man hat gemerkt, dass sich alle Beteiligten viel Mühe gegeben haben. Wir haben uns… Read More

Warum Jugendguide 2020: Niemals vergessen

Gesicht einer jungen Frau

Von Jana Günther  (Jahrgang 2020) Ich bin Jana, ein Jugendguide. Ich möchte Jugendlichen und Erwachsenen mit Geduld und fesselnd die Geschichte des Nationalsozialismus hier in der Region näherbringen. Die Grausamkeiten des über 70 Jahre zurückliegenden Regimes dürfen sich nicht wiederholen. Weder in Formen von Diskriminierung, Rassismus oder gar nationalsozialistischen Aussagen. Die Region soll verstehen, dass es hier vor Ort NS-Verbrechen gab. Die Leute sollen daran erinnert werden, trotzdem, dass Zeitzeugen aussterben. Mein Ziel ist, die Erinnerungskultur beizubehalten, weiter zu entwickeln und niemals zu vergessen. EvO 20200042 de

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