Das Bursa-Reliquiar von Heroldstatt-Ennabeuren

  Das Bursa-Reliquiar von Heroldstatt-Ennabeuren im Diözesanmuseum gehört zu den bedeutendsten Objekten der Romanik überhaupt, es ist eines der ältesten Reliquiare Deutschlands. Die ursprüngliche Datierung auf 700 nach Christus war jedoch falsch. Mit detektivischem Spürsinn konnte der ehemalige Museumsleiter Prof. Wolfgang Urban glaubhaft machen, dass Wandermönche aus dem schottisch-keltischen Raum die sehr gut erhaltene Börse bereits um das Jahr 610 nach Süddeutschland trugen. Das Reliquiar besitzt Ösen, mittels derer Wandermönche bei ihren Missionierungszügen das Reliquiar wie einen Brustbeutel (Bursa = Börse, Beutel) um den Hals trugen. Autoren: Wolfgang Sannwald/Nadine Kaczmarek

Die Reliquienglassammlung

Ein bedeutender Teil des Bestandes des Diözesanmuseums ist die Reliquienglassammlung im Untergeschoss. Sie umfasst, wenn drei römische Beispiele mitgezählt werden, Objekte vom 2. bis zum 19. Jahrhundert und ist damit die größte im deutschsprachigen Raum. Der Schwerpunkt liegt auf Gläsern des Mittelalters, vor allem dem 13. bis frühen 16. Jahrhundert. Bei diesen Gläsern handelt es sich fast durchweg um Alltagsgegenstände. Sie sind daher von großer Seltenheit, weil „gewöhnliche“ Gebrauchsgläser durch ständige Verwendung meist zu Bruch gegangen sind und weggeworfen wurden. Die meisten der präsentierten Gläser zeigen sich als bestens erhalten. Der Grund liegt darin, dass sie dem Alltagsgebrauch entzogen und… Read More

 Die Latrine: Eine öffentliche römische Toilette

Eine öffentliche römische Toilette – latrina – ist die Hauptattraktion des Römischen Stadtmuseums Rottenburg. Es handelt sich um eine der größten Anlagen dieser Art nördlich der Alpen. Sie steht im Mittelpunkt der Dauerausstellung. Von der Toilettenanlage sind noch 32 Meter erhalten, teilweise ist deren luxuriöse Ausstattung noch erkennbar. Die Größe der öffentlichen Latrine bezeugt, dass mindestens 35 Personen sie gleichzeitig benutzen konnten. Die ausgetretenen 11 Treppenstufen sprechen für eine häufige Benutzung der Anlage, die den hohen hygienischen Standard der antiken Siedlung widerspiegelt. Die Latrine in Sumelocenna verfügte über eine Wasserspülung in Gestalt einer großen kanalartigen Kloake (cloaca maxima). Schon im… Read More

Ingenieurskunst: Die römische Wasserleitung

Die römischen Bäder, die Latrine, der Springbrunnen in der ausgegrabenen Villa am Stadtgraben – sie alle brauchten frisches Quellwasser, vielleicht mehr als vor Ort vorhanden war. Bislang kennt man allein drei römische Badeanlagen von Sumelocenna. Da die Römer hervorragende Ingenieure waren, stellte das für sie allerdings kein Problem dar. Von einer Quelle im Rommelstal bei Obernau bauten die Römer eine Wasserleitung bis ins sieben Kilometer entfernte Sumelocenna. Der Hauptsammler, wie man heute sagen würde, lag auf einer Anhöhe, im Bereich des heutigen Gefängnisses. Von dort aus wurde das Wasser innerhalb der Stadt weitergeleitet durch ausgehöhlte Baumstämme, so genannte Deicheln, die… Read More

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