Theresienstadt und Tübingen

Transportliste

Am 22. August 1942 verließ ein Zug der Reichsbahn den Stuttgarter Nordbahnhof. In ihm transportierte die Deutsche Reichsbahn über 1380 meist ältere Juden aus Württemberg, Hohenzollern und Baden ins Ghetto Theresienstadt (Terezín). Die Festungsstadt aus der Zeit, als der Ort zum Habsburgerreich gehörte, ist heute in Tschechien. Im November 1941 richtete die deutsche Verwaltung in der Garnisonsstadt ein Sammel- und Durchgangslager zunächst vor allem für die jüdische Bevölkerung des „Reichsprotektorats Böhmen und Mähren“ (der Kern Tschechiens und der Slowakei) ein. SS-Obergruppenführer Reinhard Heydrich gab nach der „Wannsee-Konferenz“ bekannt, dass alle Reichsjuden über 65 Jahre in das Altersghetto Theresienstadt gebracht würden.… Read More

Ghettogeld: ein trügerischer Schein

Ghettogeld

Juliette Eckstein mit Wolfgang Sannwald Das Kreisarchiv Tübingen hat jüngst einen Geldschein über 50 Kronen antiquarisch erworben. Es dokumentiert mit diesem Objekt Lebensverhältnisse in dem Ghetto-KZ, das für den Landkreis Tübingen besonders wichtig war. Denn Theresienstadt war der Zielort für die meisten Juden, die aus dem Kreisgebiet in den Holocaust deportiert worden sind. Der Schein ist „am 1. Jänner 1943“ in Theresienstadt ausgegeben worden. Ausgegeben hat ihn „Der Älteste der Juden in Theresienstadt Jakob Edelstein“. Es handelt sich dabei um die erste Auflage von „Ghettogeld“ der jüdischen Selbstverwaltung, das die übergeordnete deutsche Lagerverwaltung eingerichtet hatte. Der als „Quittung“ bezeichnete Schein… Read More

1 6 7 8

Contact Us

Magazine Html