Von Reem Kamel-Al Sagheer und Brigitte Gisel
In Bronnweiler steht einer der größten Weihnachtsbäume Deutschlands. Der gewachsene Mammutbaum in dem Reutlinger Stadtteil war bei der letzten Messung im vergangenen Jahr 34 Meter hoch und wächst direkt an der Marienkirche. In der Advents- und Weihnachtszeit wird er mit 3000 elektrischen LED-Birnen täglich erleuchtet. Weihnachtsbäume sind eine festliche Tradition, die in christlich geprägten Ländern jedes Jahr Millionen von Menschen weltweit verbinden. Der Bronnweiler Baum überragt den Kirchturm um mehrere Meter und ist eng an die Kirchenmauer gerückt, schreibt die evangelische Kirchengemeinde auf ihrer Homepage. In einem Meter Höhe hat er einen Durchmesser von 2,07 Meter. Die Lichterketten im großen Weihnachtsbaum sind mehr als einen Kilometer lang.
In Bronnweiler gab es sogar Bemühungen, dem Baum einen Eintrag im Guinessbuch der Rekorde zu sichern. Doch Ortsvorsteherin Friedel Kehrer-Schreiber hat die Pläne nicht weiter verfolgt, da das Guinessbuch nicht zwischen gewachsenen und zusammengesteckten Bäumen unterscheidet, wie etwa die „Stuttgarter Zeitung” berichtete. Als größter gewachsener Weihnachtsbaum gilt derzeit nach Auskunft der evangelischen Bronnweiler Pfarrerin Christine Wandel der Baum im Freizeitpark Edelweiß im bayerischen Neukirchen. Er ist 45,08 Meter hoch. „Unserer ist aber mit Abstand der schönste”, sagt die Pfarrerin, die den anderen auf Schwäbisch etwas „schnädrig”, also etwas schmächtig, findet. Auch im badischen Eichsel bei Rheinfelden und in Badenweiler gibt es große Weihnachtsbäume, die mehr als 30 Meter hoch sind.
Bei dem Baum handelt es sich um eine Wellingtonie, botanisch Sequoiadendron giganteum. Sie wurde 1864 gepflanzt, als König Wilhelm I. von Württemberg in Kalifornien Sämlinge für den botanischen Garten in der Wilhelma bestellt hatte. Nachdem viel zu viele Sämlinge keimten, wurden im ganzen Land Wellingtonien gepflanzt – darunter auch zwei in Bronnweiler. Einer der beiden Bäume musste 1962 gefällt werden. Zwischenzeitlich wurde Ersatz gepflanzt. Eine Tafel nahe des Baumstamms erzählt die Geschichte.
Da der Baum sehr nahe an der Kirche wächst, gibt die evangelische Kirche alle fünf Jahre ein „Mammutbaum-Gutachten“ in Auftrag, wie Pfarrerin Christine Wandel erzählt. Ob der riesige Baum der Kirche schadet, ist unklar. Sicherheitshalber wird jedes Jahr regelmäßig auch die Statik der Kirche untersucht.
Der Baum wird bis zum 6. Januar von 17 Uhr bis zum frühen Morgen beleuchtet. Am Dreikönigstag um 22 Uhr verlöschen die Lichter dann wieder.
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Der Weihnachtsbaum-Riese in Bronnweiler. Foto: tünews INTERNATIONAL / Reem Al Sagheer-Kamel.
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