Deutsche Sprache ist ein Pass für Medizinstudierende

Von Oula Mahfouz
In letzter Zeit haben sich viele junge Menschen bei den deutschen Sprachinstituten in der syrischen Hauptstadt Damaskus eingeschrieben – insbesondere Medizin- und KrankenpflegestudentInnen. Sie hoffen auf einen Job im Ausland, um das Land verlassen zu können.
Es gibt verschiedene Gründe für die steigende Migration aus den Gebieten des syrischen Regimes wie die Umgehung der Wehrpflicht, die Suche nach einem sicheren Ort und die Suche nach Arbeitsmöglichkeiten. Die wirtschaftliche Situation in Syrien verschlechtert sich immer weiter. Es gibt kaum Jobs.
Die Migration aus Syrien ist mit großen Schwierigkeiten verbunden. Allerdings sind Ärzte eine Ausnahme. Sie haben die Möglichkeit, als Fachkräfte Reisevisa für Deutschland zu erhalten. Es gibt jedoch bestimmte Bedingungen, vor allem ein möglichst hohes Niveau der deutschen Sprache zu erreichen.
Laut lokalen Medien war das Goethe-Institut in Damaskus das einzige Institut, das sich auf den Unterricht der deutschen Sprache spezialisiert hat und den Bedarf vollständig abdeckte. Seit 2012 ist es aber geschlossen. Heute gibt es mehr als 80 private Sprachschulen. StudentInnen müssen sich frühzeitig anmelden, um Plätze zu bekommen.
Aus eigener Erfahrung weiß der Tübinger Medizinstudent Ahmad: „Es kann eine Herausforderung sein, eine Sprache wie Deutsch zu erlernen.“ Das gelte besonders für Menschen aus einer anderen Sprachumgebung. „Es erfordert Zeit, Geduld und Anstrengung, um ein hohes Sprachniveau zu erreichen, das für den Berufseinstieg in Deutschland erforderlich ist“, sagt Ahmad.
Als Reaktion auf den Fachkräftemangel hat Deutschland im Jahr 2020 Erleichterungen für die Zuwanderung ausländischer qualifizierter Fachkräfte gewährt. Ende 2021 praktizierten rund 5.404 syrische Ärzte in Deutschland. Sie stellten nach Angaben der Bundesärztekammer die größte Gruppe der im Land praktizierenden ausländischen Ärzte.
Das Bundeskabinett hat am 29. März 2023 einen Gesetzentwurf zur Reform des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes beschlossen. Damit soll ausländischen Fachkräften künftig der Weg in den deutschen Arbeitsmarkt erleichtert werden. Über den Entwurf müssen noch Bundesrat und Bundestag entscheiden.
„Wir wollen, dass Fachkräfte schnell nach Deutschland kommen und durchstarten können. Bürokratische Hürden wollen wir aus dem Weg räumen. Wenn Menschen Berufserfahrung oder persönliches Potenzial mitbringen, werden wir es ihnen ermöglichen, auf unserem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen“, sagte Bundesinnenministerin Nancy Faeser.
Detaillierte Informationen finden sich unter:
https://www.bmi.bund.de/SharedDocs/pressemitteilungen/DE/2023/03/fachkraefte-kabinett.html
und
https://www.bundesregierung.de/breg-de/themen/erinnern-und-gedenken/fachkraefteeinwanderungsgesetz-2182168

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www.tuenews.de

Damaskus. Foto: Arwa Abdulwahed.

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