Auf dem Weg der Integration

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Auf dem Weg der Integration

Von Ute Kaiser

 

Sprache, Wohnen, Arbeit: Dies waren und sind wichtige Themen für Geflüchtete. Sie beschäftigen auch das Team von tünews INTERNATIONAL seit der ersten Ausgabe im Dezember 2015. Damals war nicht vorhersehbar, wie viel sich bis zum Erscheinen der aktuell 150. Nummer verändern sollte.

Sprache: Ein Mitarbeiter von tünews besteht die Deutschprüfung für die Universität. Wohnen: Eine Mitarbeiterin und ihre Familie finden trotz der schwierigen Lage auf dem Markt eine Wohnung. Arbeit: Einige Geflüchtete haben eine Ausbildung oder ein Studium begonnen und sich deshalb von tünews verabschiedet. Qualifizierung für den Arbeitsmarkt ist ein Ziel des Zeitungsprojekts.

Rückblick: Die Redaktion wollte von Anfang an über Themen schreiben, die für Geflüchtete wichtig sind, so Herausgeber Wolfgang Sannwald 2015. Und sie wollte hilfreiche Ratschläge geben. Mitarbeiter verrieten zum Beispiel Tipps und Tricks zum Deutschlernen, die sie selbst ausprobiert hatten.

Das tünews-Team recherchierte viele praktische Fragen: Wie kauft man ein Zugticket? Oder: Wie funktioniert die Mülltrennung? Die Ergebnisse ergaben Meldungen oder längere Artikel – am Anfang nur auf Deutsch und Englisch, später auch auf Arabisch und Dari. Ob Änderungen im Bleiberecht oder subsidiärer Schutz: Schon im ersten Jahr widmete sich die Redaktion immer komplizierteren Themen.

Nicht nur inhaltlich entwickelte sich tünews, auch was die Verbreitung angeht. Seit April 2016 finden sich die News auf Facebook. Seit Anfang 2017 liefert Bright Igbinovia Wandzeitungen und Magazine in die großen Unterkünfte für Geflüchtete im Landkreis aus. Fragen von Geflüchteten bringen Redaktionsmitglieder von „tünews vor Ort“-Veranstaltungen im Landkreis mit. Antworten gibt es in der Zeitung.

Seit September 2017 lädt tünews mit dem Epplehaus in Tübingen und dem freien Radio Wüste Welle zum Feiern ein. „4 All“ heißt das von Claron Mazarello entwickelte Event. Im Magazinformat „tüsounds INTERNATIONAL“ stellt er die Bands vor, die bei 4 All live spielen.

Derzeit arbeiten rund 20 Geflüchtete als Minijobber oder Bufdis bei tünews – unterstützt von einer Handvoll Coaches. Im Sonderheft „Wählen hat wert!“ berichteten Geflüchtete jüngst über Wahlen in ihren Herkunftsländern.

Aktuell wird die Online-Redaktion verstärkt. Mit Mostafa Elyasian gibt es seit einiger Zeit einen ausgebildeten Fotografen. Im März 2019 zeigte das Landratsamt seine vor der Zensur geretteten Fotos sozialer Not in Teheran. Wenige Monate zuvor hatte Ahmad Salah dort die Ausstellung „Kindheit zwischen Trümmern“ mit Bildern von Firas Abdullah zum Alltag im syrischen Krieg eröffnet. Kurz danach bekamen die tünews-Wandzeitung und das Magazin ein neues Layout.

Das Redaktionsteam ist auch dank immer besserer Deutschkenntnisse als Gesprächspartner gefragt. Etwa bei einer Konferenz über geflüchtete Frauen auf dem Weg der Integration. Problemlos in die Redaktionskonferenz von tünews integriert hat sich Annette Widmann-Mauz. Sie ist Integrations-Beauftragte der Bundesregierung und war im August 2018 Gast der tünews-Redaktion – ein Highlight fürs Team.

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