Wie Hasan Corona erlebte: „Mein Kopf hat immer negativ gedacht“

Von Mohammad Nazir Momand

Hasan Jafari, ein 29jähriger Afghane, hat Mohammad Nazir Momand von der tünews INTERNATIONAL-Redaktion von seiner Covid 19-Infektion gleich zu Beginn der Pandemie in Deutschland erzählt. Er macht eine Ausbildung als Altenpfleger und arbeitet in einem Pflegeheim. Vor vier Jahren ist er nach Deutschland gekommen.

Angesteckt wurde er von einem Kollegen, der aus dem Urlaub zurückkam und nicht wusste, dass er infiziert war. Das passierte, obwohl in dem Pflegeheim die Hygienevorschriften beachtet wurden. Hasan erinnert sich genau, dass er am 23. März 2020 Symptome bekam. „Ich hatte Fieber, Rückenschmerzen, trockenen Husten und war sehr müde. Ich war auf Arbeit und fühlte mich sehr unwohl. Da kam mir der Gedanke, ob ich nicht doch Corona haben könnte. Mein Chef hat mich sofort nach Hause geschickt“, erzählt er. Ein Test in Tübingen bestätigte dann seine Vermutung und ihm wurde Quarantäne verordnet.

Ob er Angst hatte? „Natürlich hatte ich Angst um mein Leben, ich bin noch so jung, ich wollte nicht sterben. Außerdem hatte ich Sorge, dass ich in der Zeit, als ich noch nicht wusste, dass ich Corona hatte, andere Menschen angesteckt haben könnte.“ Auf die Frage, wie er mit der Quarantäne zurechtgekommen sei, sagt er: „Erst habe ich immer positiv gedacht. Ich ging davon aus, dass es mir bald wieder gut geht. Denn ich bin sehr sportlich und ernähre mich gesund. Um die Langeweile zu vertreiben, habe ich viel im Internet recherchiert, aber mir nur die positiven Beiträge gemerkt.“ Sein afghanischer Freund, deutsche Bekannte und auch sein Sozialarbeiter hätten ihn sehr unterstützt. Obwohl er nicht sehr religiös sei, habe er dann mehr gebetet mit dem Gefühl, dass es ihm dann besser gehe. Zugleich berichtet Hasan: „Mein Kopf hat immer negativ gedacht, obwohl ich positive Gedanken haben wollte. Manchmal wenn ich von Toten gehört habe, habe ich mir vorgestellt, dass ich vielleicht gestorben wäre.“

Nachdem zwei Tests schließlich negativ waren, konnte er nach Absprache mit seinem Chef wieder anfangen zu arbeiten. Darüber war er sehr froh.

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Impressionen zum Leben in Zeiten der Corona-Pandemie: Foto: tünews INTERNATIONAL; Mostafa Elyasian, 23.05.2020.

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