Ukrainisch-Deutsch: Dolmetscher fehlen

Derzeit gibt es für ukrainische Geflüchtete keine kostenlosen ehrenamtlichen Dolmetscher im Kreis Tübingen. Allerdings können Behörden und Institutionen den Dienst des Caritas Dolmetscher-Pools nutzen, teilt die Pressestelle des Landratsamts Tübingen mit. Privatleute können auf diesen Service aber nicht zurückgreifen.
Wer dringend eine Übersetzung von Geburts- oder Heiratsurkunden benötigt, etwa, um sich beim Tübinger Ausländeramt anzumelden, kann sich aber beim Slavischen Seminar der Tübinger Uni melden (slavistik@uni-tuebingen.de). Auf der Basis von Scans und Fotos werden dort ehrenamtlich und kostenlos Dokumente übersetzt – allerdings nur solche, die dringend für die Anmeldung benötigt werden. „Schulzeugnisse oder Lebensläufe können wir nicht übersetzen, weil wir dafür kein Personal haben“, sagt Linda Böhm-Czuczkowski vom Slavischen Seminar. Da die Dokumente nicht von vereidigten Dolmetschern übersetzt werden, kann es außerdem passieren, dass Ausländerbehörden außerhalb Tübingens sie nicht akzeptieren.
Das Angebot des Caritas Dolmetscher-Pools wird im Rahmen der Freiwilligkeitsleistungen vom Landratsamt mitfinanziert. Aktuell ist jedoch das Angebot stark eingeschränkt, da zu wenige Sprachmittler zur Verfügung stehen. Das Landratsamt bemüht sich nach eigenen Aussagen aber, eine Lösung zu finden – zumal die Kreisbehörden selbst auf Übersetzungen angewiesen sind. Im Projekt „Interkulturelle Vermittlung“ der Caritas in der Region Schwarzwald-Gäu beteiligen sich aktuell über 200 ehrenamtliche Sprachmittler, die in über 40 verschiedene Sprachen und Dialekte dolmetschen können. Das Angebot existiert bereits seit 2005.

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Landratsamt in Tübingen. Foto: tünews INTERNATIONAL / Mostafa Elyasian.

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