Von Oula Mahfouz
„Ich habe großen Respekt für Sie, wenn man Ihren bisherigen Lebenslauf sieht“: Das sagte Tübingens Landrat Joachim Walter zu Batool Hadous. Der Landrat übergab der 21-Jährigen gebürtigen Syrerin jüngst bei einer Feier zum 50-jährigen Bestehen des Landkreises ihre Einbürgerungs-Urkunde. Die Rottenburgerin stand stellvertretend für alle neu Eingebürgerten aus 94 Nationen auf der Bühne, die in den vergangenen drei Jahren im Kreis Tübingen die deutsche Staatsbürgerschaft erworben hatten. In den beiden Vorjahren fiel die Feier wegen Corona aus.
Walter würdigte Hadous, die trotz schwieriger Lebensumstände ihre Fröhlichkeit und Freundlichkeit bewahrt habe. Sie war mit ihrer Tante und ihrem Onkel geflohen und 2015 in Deutschland angekommen. Auf der Flucht machte sich Hadous große Sorgen um ihre Familie, die noch in Syrien war.
Rund acht Jahre nach der Flucht kann die Elftklässlerin am Tübinger Kepler-Gymnasium viele Erfolge verbuchen. Sie ist unter anderem Stipendiatin des Programms „Talent im Land“ (TiL). TiL unterstützt besonders begabte und engagierte SchülerInnen, die wegen ihres sozialen Hintergrunds oder der Zuwanderungsgeschichte viele Hürden überwinden mussten. Außerdem ist Hadous Mitglied im Team von tünews INTERNATIONAL, eines Online-Nachrichtenportals von Geflüchteten nicht nur für Geflüchtete. Die neu Eingebürgerte möchte ihre Rechte und Chancen nutzen, um ihre Ziele zu erreichen – zum Beispiel studieren.
Batool Hadous antworte auf die Frage, was die Staatsbürgerschaft für sie bedeutet: „Dass ich hier eine zweite Heimat finden konnte.“ Die 21-Jährige würde „gerne ein Teil dieser Gemeinschaft sein und zu ihrer Entwicklung beitragen“.
Insgesamt wurden im Landkreis Tübingen 405 Menschen im Jahr 2020, 518 Personen im Jahr 2021 und 609 Frauen und Männer im Jahr 2022 eingebürgert.
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Batool Hadous hat in Tübingen eine zweite Heimat gefunden. Foto: tünews INTERNATIONAL / Oula Mahfouz.
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