Fasten und „Kutia“: Weihnachten in der Ukraine

Mit der Umstellung des Kalenders von Julianisch auf Neujulianisch feiern die Ukrainer dieses Jahr Weihnachten am 25. Dezember. Vorher war das Fest am 7. Januar. Weihnachten gilt als der zweite große Feiertag nach Ostern. Es wird gewöhnlich im Kreise der Familie gefeiert. Es gibt viele Traditionen und Rituale, die mit Weihnachten verbunden sind. Die wichtigsten davon sind das Fasten, der Heilige Abend und das Singen von Weihnachtsliedern.
Fasten: Das Weihnachtsfasten beginnt 40 Tage vor Weihnachten. Es ist eine der längsten Fastenzeiten. Während des Weihnachtsfastens dürfen alle Obst- und Gemüsesorten, Pilze, Hülsenfrüchte und Getreideprodukte gegessen werden. An den meisten Tagen kann man auch Fisch essen. Tierische Produkte wie Fleisch, Eier, Milchprodukte und Butter sind nicht erlaubt. Auf diese Weise reinigen die Gläubigen ihre Seele und ihren Körper vor Weihnachten. Das Fasten endet am 25. Dezember.
Heiliger Abend: Am Vorabend von Weihnachten, am 24. Dezember, wird der Heilige Abend gefeiert. Die Ukrainer bereiten zum Abendessen 12 fleischlose Gerichte zu, die die 12 Apostel symbolisieren, oder, nach einer anderen Version, die Anzahl der Monate im Jahr. Das Hauptgericht ist „Kutia“ – gekochter Weizen mit Mohn, Honig, Walnüssen und Rosinen. Beim Abendessen wird auch eine Kerze auf dem Tisch angezündet.
Weihnachtslieder: Vom Abend des 24. Dezember bis zum Neujahrstag singen die Ukrainer Weihnachtslieder. Sie bereiten spezielle Lieder und Gedichte vor, die sie ihren Nachbarn vortragen. Dafür erhalten die Sternsinger Süßigkeiten oder Münzen. Vor allem Kinder und junge Leute lieben diese Tradition. Bei ihren Besuchen in den Häusern bitten die Sternsinger zunächst die Besitzer um Erlaubnis, Weihnachtslieder singen zu dürfen. In Liedern und Gedichten wünschen die Sternsinger den Hausbesitzern alles Gute, Glück und Gesundheit und verkünden die Geburt Christi. Die Sternsinger tragen einen großen Stern, der an einem Stock befestigt ist. Er symbolisiert den Stern von Bethlehem, der auf die Geburt von Jesus Christus hinweist.
Am Morgen des 25. Dezember grüßen sich die Menschen mit den Worten „Christus ist geboren“ und antworten mit „Ihm sei Ehre“. An diesem Tag ist es üblich, zum Weihnachtsgebet in die Kirche zu gehen und Verwandte zu besuchen.

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Ein festlich geschmückter Weihnachtsbaum. Foto: tünews INTERNATIONAL / Martin Klaus.
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