Duale Berufsausbildung: Sprungbrett in die Arbeitswelt

Ob Maurer, Bäckerin oder Bürokaufmann oder -frau: Um in diesen Berufen arbeiten zu können, absolviert man in Deutschland eine duale Ausbildung. Gekennzeichnet ist sie durch eine enge Verzahnung von Theorie und Praxis: Während der Ausbildungszeit, die zwischen zwei und dreieinhalb Jahren dauert, wechselt der oder die Auszubildende zwischen dem Ausbildungsbetrieb und der Schule. Jede Woche verbringen die umgangssprachlich „Lehrlinge“ genannten Azubis einen oder zwei Tage (je nach Bildungseinrichtung) in einer Berufsschule, um die Theorie zu lernen. An den übrigen Tagen arbeiten sie im Betrieb. Für die Dauer der Ausbildung werden die Auszubildenden vom Unternehmen bezahlt. Die duale Ausbildung gibt es für Berufe in Handwerk, Handel, Industrie und Verwaltung.
In Deutschland gibt es rund 330 anerkannte Ausbildungsgänge, keiner davon ist nur für Männer oder nur für Frauen reserviert. Selbst der Beruf der Hebamme steht auch jungen Männern offen. Formal gibt es keine Voraussetzungen, um eine duale Berufsausbildung zu beginnen. Die meisten Bewerber haben aber die Mittlere Reife oder zumindest einen Hauptschulabschluss, manche sogar Abitur. Eine erste Übersicht über die Ausbildungsberufe gibt es auf der Seite „Berufenet“ der Bundesagentur für Arbeit:
https://web.arbeitsagentur.de/berufenet/?path=null
Infos vermitteln aber auch Ausbildungsmessen, die es regelmäßig in verschiedenen deutschen Städten gibt. Welche Messen es gibt, wann und wo sie stattfinden, steht auf der Website:
https://planet-beruf.de/veranstaltungen
Spezielle Infos für Migranten gibt es auf der Seite:
https://www.make-it-in-germany.com/de/studium-ausbildung/ausbildung-in-deutschland/kann-ich-eine-ausbildung-machen
Auszubildende (Azubis)erhalten während ihrer Lehrzeit ein monatliches Gehalt von dem Unternehmen, in dem sie arbeiten. Das Unternehmen schließt mit den Auszubildenden einen Berufsausbildungsvertrag ab. Im Durchschnitt verdienen die Azubis 987 Euro brutto. Das Gehalt variiert je nach Beruf und Region. Ein Mechatroniker zum Beispiel verdient im Durchschnitt 1100 Euro brutto im Monat. Das Gehalt der Auszubildenden steigt mit jedem Ausbildungsjahr und beträgt im Durchschnitt etwa ein Drittel des Anfangsgehalts einer ausgebildeten Fachkraft. Ein Teil dieses Geldes wird für die Sozialversicherung abgezogen. Die Ausbildung an einer Berufsschule ist kostenlos. Wenn ein Azubi mehr als 10.908 Euro pro Jahr verdient, muss er auch Steuern zahlen. Genaue Infos gibt es beim Bundesinstitut für Berufsbildung: https://www.bibb.de/dienst/veroeffentlichungen/de/publication/show/10818
Die duale Berufsausbildung beginnt in der Regel am 1. August oder 1. September. Auszubildende haben Anspruch auf mindestens 24 Arbeitstage oder vier Wochen Urlaub im Jahr, allerdings nur während der Schulferien. Nach der ersten Hälfte der Ausbildung legen die Schüler eine Zwischenprüfung ab, in der sie zeigen, was sie in der Schule gelernt haben und wie sie ihr Wissen in der Praxis anwenden. Die Ausbildung endet mit einer Abschlussprüfung.

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Die Industrie- und Handelskammer (IHK) in Reutlingen. Foto: tünews INTERNATIONAL / Martin Klaus.

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