Der größte Friedhof der Welt liegt bei Bagdad

Von Sameer Ibrahim
Der Friedhof Wadi Al-Salaam bei Nadschaf im Südwesten der irakischen Hauptstadt Bagdad ist eine der wichtigsten Begräbnisstätten für schiitische Muslime und zugleich der größte Friedhof weltweit. Schätzungen zufolge gibt es dort mehr als fünf Millionen Gräber und damit ein Vielfaches der Einwohnerzahl der Stadt Nadschaf von eineinhalb Millionen. Millionen von Schiiten pilgern jährlich zu dem Friedhof, aus der ganzen Welt und auch aus dem Iran. Der Friedhof steht auf der Vorschlagsliste des Irak für das UNESCO-Weltkulturerbe.
Auf dem Friedhof werden seit über 1400 Jahren Menschen beerdigt. Historiker sagen, dass der Friedhof sogar schon in der vorislamischen Zeit bestand. Viele der Gräber sind tief unter der Erde in Katakomben. Oft werden menschliche Skelette tief im Boden bis zu 20 Meter unter der Erde gefunden, wenn für eine neue Beerdigung gegraben wird. Die Fläche des Friedhofs musste zwischen 2014 und 2017 deutlich vergrößert werden für die im Kampf gegen den Islamischen Staat (ISIS) Gefallenen.
Der Friedhof liegt in der Nähe des Grabs von Imam Ali ibn Abi Talib, dem ersten Imam der schiitischen Muslime und dem vierten der Kalifen der sunnitischen Muslime. Viele Schiiten glauben, dass diejenigen, die dort begraben sind, vor den Qualen und den Strafen auf dem Weg ins Jenseits durch die Fürsprache von Ali ibn Abi Talib bewahrt werden. Deshalb hoffen viele irakische Gläubige, dass sie im Wadi Al-Salaam (wörtlich übersetzt „Tal des Friedens“) bis zum Ende der Zeiten in Frieden ruhen werden.

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Der Friedhof Wadi Al-Salaam bei Nadschaf. Foto: tünews INTERNATIONAL / Abdul Rahman Hussein
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