Nach zwei Jahren Taliban-Herrschaft: weltweit Geflüchtete aus Afghanistan

5,7 Millionen Geflüchtete und Asylsuchende aus Afghanistan lebten Ende 2022 nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR außerhalb ihrer Heimat. Menschen aus Afghanistan bilden damit die drittgrößte Flüchtlingsgruppe der Welt – nach den Geflüchteten aus Syrien und der Ukraine. In Deutschland leben etwa 286.000 afghanische Geflüchtete und Asylsuchende. Damit steht Deutschland an dritter Stelle der Aufnahmeländer. Rund 90 Prozent der afghanischen Geflüchteten befinden sich in den beiden Nachbarländern Iran (rund 3,4 Millionen) und Pakistan (rund 1,7 Millionen). Zwei Jahre nach der Machtübernahme der Taliban in Afghanistan stellte der Mediendienst Integration die wichtigsten Zahlen zur Flucht aus Afghanistan zusammen. Wie viele Menschen seit der Machtübernahme fliehen konnten, ist jedoch unbekannt.
Schon seit mehr als 30 Jahren kommen aufgrund ständiger kriegerischer Konflikte Menschen aus Afghanistan nach Deutschland. Nach deutschen Quellen leben etwa 420.000 Menschen mit Einwanderungsgeschichte aus Afghanistan in Deutschland, von ihnen sind ungefähr 377.000 nicht deutsche Staatsangehörige. Am 31.12.2022 lebten in Deutschland rund 286.000 Schutzsuchende aus Afghanistan. Rund 211.000 von ihnen sind anerkannte Geflüchtete. Die meisten von ihnen haben ein sogenanntes Abschiebungsverbot, weil im Herkunftsland “konkrete Gefahr für Leib, Leben oder Freiheit” besteht. Sie bekommen eine Aufenthaltserlaubnis für ein Jahr, die unbegrenzt verlängerbar ist. Nur in Ausnahmefällen dürfen sie Ehepartner oder Kinder nach Deutschland nachziehen lassen. Menschen aus Afghanistan bilden die zweitgrößte Gruppe von Geflüchteten in Deutschland nach denen aus Syrien. Rund ein Drittel von ihnen sind minderjährig. Viele afghanische Asylsuchende mussten vor Gericht ziehen, um ihren Anspruch auf Schutz geltend zu machen. Gerichte haben 2022 in 95 Prozent der Fälle zugunsten der KlägerInnen entschieden. Bei den Verfahren ging es darum, ob die Menschen Schutz erhalten oder darum, ob sie ihren Schutzstatus verbessern können. Abschiebungen nach Afghanistan sind seit August 2021 ausgesetzt. Etwa 24.000 AfghanInnen in Deutschland gelten als “ausreisepflichtig”. Das heißt, sie wurden aufgefordert, das Land zu verlassen.

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Eine Landschaft in Afghanistan. Foto: Maryam Momand.
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