SprachwissenschaftlerInnen haben das Wort „Pushback“ zum „Unwort des Jahres 2021“ ernannt. „Unwort“ bedeutet hier unangemessenes Wort. Der aus dem Englischen stammende Ausdruck wird für das Zurückdrängen oder Zurückschieben von Flüchtenden verwendet. So sollen sie gehindert werden, Grenzen zu überschreiten. Die ehrenamtliche Jury an der Universität Marburg kritisiert, dass mit diesem Wort das Zurückdrängen als „menschenfeindlicher Prozess beschönigt wird“. Das Fremdwort trage dazu bei, den Verstoß gegen die Menschenrechte und gegen das Grundrecht auf Asyl zu verschleiern. Seit 1991 ernennt die Jury der „Sprachkritischen Aktion“ jedes Jahr einen Begriff zum „Unwort des Jahres“. Sie will damit für den Gebrauch der Sprache sensibilisieren sowie Ausdrücke als unangemessen kritisieren, die zum Beispiel diskriminieren oder – wie beim aktuellen Unwort – Folgen wie Gewalt und Tod verschweigen.
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Das “Unwort des Jahres” bestimmt jedes Jahr eine ehrenamtliche Jury an der Universität Marburg. Foto: tünews INTERNATIONAL.
