2021 registrierte Baden-Württemberg wieder mehr Geflüchtete. 18.356 kamen in den Erstaufnahme-Einrichtungen des Landes an. Im ersten Corona-Jahr 2020 waren es insgesamt 8.025 Asylsuchende. Diese Zahlen teilte das baden-württembergische Justizministerium mit. Zum Vergleich: Im Jahr 2015, als besonders viele Menschen aus Syrien flüchteten, verzeichnete Baden-Württemberg mehr als 185.000 Asylsuchende.
Nach bestimmten Quotenregeln nahmen andere Bundesländer knapp 2.900 Asylsuchende auf. 15.470 Geflüchtete blieben 2021 in Baden-Württemberg. Von ihnen stellten 14.442 zum ersten Mal einen Antrag auf Asyl, 1028 stellten einen Asylfolgeantrag.
In der zweiten Hälfte des Jahres 2021 stiegen die Zugangszahlen in den Aufnahme-Einrichtungen wieder deutlich an: auf 10.465 Menschen, mehr als doppelt so viele wie im ersten Halbjahr (5005 Menschen). Justizministerin Marion Gentges (CDU) begründete das mit den Ereignissen in Belarus und Afghanistan. Zuletzt kamen pro Tag rund 50 Menschen in den Aufnahme-Einrichtungen an. Dort gibt es wegen der Corona-Pandemie – zum Beispiel der Abstandsregeln – weniger Plätze.
Das Ministerium informierte auch über die Herkunft derjenigen, die Erstanträge stellten: 4628 stammten aus Syrien, 1780 aus dem Irak, 1758 aus Afghanistan und 1451 aus der Türkei. Neu auf Rang 5 ist Nordmazedonien. 891 Menschen aus diesem Land suchten 2021 Asyl in Baden-Württemberg.
Baden-Württemberg liegt im deutschlandweiten Trend. 2021 beantragten nach Angaben des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge 190.816 Menschen Asyl in Deutschland – davon 148.233 zum ersten Mal. 2020 waren es bundesweit rund 69.000 AntragstellerInnen weniger. Die meisten neu Angekommenen stammten aus Syrien (54.903), gefolgt von Menschen aus Afghanistan (23.276) und dem Irak (15.604).
Siehe für Baden-Württemberg
https://www.justiz-bw.de/,Lde/9815218/?LISTPAGE=6161506
und deutschlandweit
https://www.bamf.de/SharedDocs/Anlagen/DE/Statistik/SchluesselzahlenAsyl/flyer-schluesselzahlen-asyl-2021.htmlein Flyer zum Herunterladen.
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Im Ortsteil Derendingen in Tübingen, Baden-Württemberg, gibt es eine Erstunterkunft für geflüchtete Menschen. Foto: tünews INTERNATIONAL / Mostafa Elyasian.
