Immer mehr werden Deutsche: SyrerInnen sind Spitzenreiter bei Einbürgerungen

Im vergangenen Jahr wurden fast dreimal so viele Syrerinnen und Syrer in Deutschland eingebürgert wie im Vorjahr. 19.100 von ihnen erhielten einen deutschen Pass. Wie aus den Daten des Statistischen Bundesamts hervorgeht, gab es 2021 rund 20 Prozent mehr Einbürgerungen als im Jahr zuvor, allerdings waren 2020 die Zahlen um 15 Prozent zurückgegangen. Insgesamt erhielten vergangenes Jahr rund 131.600 AusländerInnen einen deutschen Pass. Im Kreis Tübingen ließen sich im vergangenen Jahr 518 Menschen einbürgern – 111 mehr als im Jahr zuvor. Auch hier bildeten Syrerinnen und Syrer mit 88 Personen (Vorjahr: 29) die größte Gruppe. In ganz Baden-Württemberg erhielten 17.304 Menschen die deutsche Staatsbürgerschaft. Hier hat sich die Zahl der SyrerInnen, die einen deutschen Pass erhielten, mit 1.879 sogar fast versiebenfacht.
Dass MigrantInnen aus Syrien bei Einbürgerungen die größte Gruppe stellen, führt das Statistische Bundesamt auf den Zustrom von Schutzsuchungen zwischen 2014 und 2016 zurück. Viele von den damals Geflüchteten erfüllen heute die Bedingungen für einen deutschen Pass – also ausreichende Sprachkenntnisse, einen gesicherten Lebensunterhalt und teils auch die Mindestaufenthaltsdauer von acht Jahren. Vier von fünf der 2021 eingebürgerten Syrerinnen und Syrer waren aber schneller: Sie erhielten den deutschen Pass im Schnitt schon nach 6,5 Jahren. Sie konnten „besondere Integrationsleistungen“ nachweisen, wie es im Staatsangehörigkeitsgesetz heißt. Sie sprechen also besonders gut Deutsch oder engagieren sich ehrenamtlich. Auch für das laufende Jahr rechnet das Statistische Bundesamt mit einer zunehmenden Zahl von Einbürgerungen von Syrerinnen und Syrern. Anfang 2022 lebten 449.000 Syrerinnen und Syrer länger als sechs Jahre in Deutschland – mehr als viermal so viele wie vor einem Jahr.
Auf Platz zwei der Einbürgerungsstatistik stehen türkische (12.200) Staatsangehörige, es folgen rumänische (6.900) und italienische (5.500). Insgesamt wurden Menschen aus 173 verschiedenen Nationen eingebürgert, etwa ein Fünftel von ihnen kam aus einem EU-Staat.
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Tübingen am Neckar. Foto: tünews INTERNATIONAL / Mostafa Elyasian.

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