Wie der Russland-Ukraine-Krieg Nigeria betrifft

Von Bright Igbinovia
Der Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine am 24. Februar 2022 hat anhaltende und schwerwiegende Auswirkungen auf alle Bereiche von Nigeria, Afrikas größter Volkswirtschaft. Er hat die Preise für Erdöl, Erdgas, Aluminium, Nickel, Medikamente, Weizen und andere Rohstoffe in die Höhe getrieben und damit die wirtschaftliche Misere Nigerias verschlimmert.
Der Krieg in der mehr als 8000 Kilometer entfernten Ukraine hat in Nigeria zu höheren Benzinsubventionen und einem Anstieg der Preise für Diesel, Flugbenzin, Kochgas und einige Lebensmittel geführt. Analysten zufolge hat diese Entwicklung die Lebenshaltungskosten für Millionen von NigerianerInnen in die Höhe getrieben und die Unfähigkeit des Landes, das Beste aus seinem Ölreichtum zu machen, noch deutlicher aufgezeigt.
Die Abhängigkeit des Landes von importierten Waren wie raffinierten Erdölprodukten, Düngemitteln und Lebensmitteln, insbesondere Weizen, hat dazu geführt, dass ein Krieg, an dem sie nicht beteiligt sind, die NigerianerInnen betrifft. Zwischen 2017 und 2021 importierte Nigeria aus der Ukraine unter anderem Milchzubereitungen, Weizen und Maissaatgut, während aus Russland Weizen, Makrelen, Heringe, Blauer Wittling (ein Fisch aus der Familie der Dorsche), andere Fischprodukte und Impfstoffe eingeführt wurden.
Im Jahr 2021 importierte Nigeria aus Russland Lebensmittel im Wert von 215,7 Milliarden Naira, der nigerianischen Währung. Andere Waren, wie zum Beispiel Düngemittelkomponenten, wurden in den analysierten Handelsdaten des National Bureau of Statistics (NBS) nicht aufgeführt. Mehr als die Hälfte der nigerianischen Einfuhren aus Russland betrafen Weizen. Seit rund neun Monaten ist dieser Markt zum Erliegen gekommen.
Obwohl die Lebensmittelpreise in Nigeria schon vor dem Krieg gestiegen waren, erhöhte sich die Inflation im April auf 18,37 Prozent Das ist auf Preissteigerungen bei Brot und Getreide, Lebensmitteln, Kartoffeln, Süßkartoffeln, Wein, Fisch, Fleisch, Energie und Öl zurückzuführen.

Der Preis für organischen NPK-Dünger ist in die Höhe geschnellt. Das stellt für die Lebensmittelproduktion eine große Herausforderung dar. Teure Düngemittel bedeuten, dass die Landwirte sie meiden. Die Folge: Die landwirtschaftliche Produktion sinkt und die Nahrungsmittel werden immer knapper.
Quelle: https://www.ifpri.org/blog/russia-ukraine-crisis-presents-threats-nigerias-food-security-potential-opportunities

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Beflaggung vor dem Tübinger Regierungspräsidium. Foto: tünews INTERNATIONAL / Martin Klaus.

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